Merkel will Breitbandtechnologie stärken

Die CDU/CSU-Kanzlerkandidatin beklagte, dass in Deutschland der Anteil an der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen in der IT-Branche im weltweiten Vergleich noch zu gering sei.

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  • dpa

CDU/CSU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel will sich im Fall eines Regierungswechsels für eine verbesserte Nutzung der Breitbandtechnologie in Deutschland einsetzen. "Aus dieser Technologie sind erhebliche Zuwächse zu erwarten", sagte die CDU- Chefin am heutigen Dienstag zur Eröffnung des Deutschen Multimedia Kongresses in Berlin. Besonders im ländlichen Bereich sei es wichtig, die Technologie zu fördern. Außerdem müssten noch deutlich mehr Deutsche Zugang zum Netz haben.

Merkel beklagte zudem, dass in Deutschland, wo Konrad Zuse einst den ersten Computer baute, der Anteil an der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen in der IT-Branche im weltweiten Vergleich noch zu gering sei. Die digitale Wirtschaft bezeichnete sie als "absolute Wachstumsbranche", bei der das Miteinander von Politik und Wirtschaft besonders wichtig sei.

Nach Worten des Präsidenten des Bundesverbands digitale Wirtschaft, Arndt Groth, boomt die Branche des elektronischen Handels. Derzeit haben laut Groth etwa 60 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet, die durchschnittliche Nutzung der neuen Medien liege bei 60 Minuten am Tag. Rund eine Million Deutsche arbeiten im Bereich Internet, IT und Software.

Bei dem zweitägigen Kongress in der Landesvertretung Baden-Württemberg geht es um Perspektiven und Trends in der interaktiven Branche. Zu den Gästen und Referenten gehören Vertreter von Unternehmen wie Yahoo, Expedia, Google und Kelkoo. Abends steht die Preisverleihung des Deutschen Multimedia Awards auf dem Programm. Ein Schwerpunktthema ist auch die Konsumentengruppe der Internetnutzer, die älter als 50 Jahre sind. "Ich habe gelernt, dass ich jetzt auch zu den 'Silver Surfern' gehöre", sagte Merkel, die im Juli 51 wird, unter dem Gelächter des Publikums. Das sei ehrenvoll. Sie sei immer wieder entsetzt, dass die gesamte Werbewirtschaft die Kunden über 50 nicht mehr ernst nehme. (dpa) / (jk)