VMware ESXi 4.1 auf dem Selbstbau-Server

Die in c’t 20/10 (S. 116) vorgestellte Server-Konfiguration wäre für mich interessant, sofern darauf VMware ESXi 4.1 läuft – klappt das?

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Die in c’t 20/10 (S. 116) vorgestellte Server-Konfiguration wäre für mich interessant, sofern darauf VMware ESXi 4.1 läuft – klappt das?

Leider nicht in der Grundkonfiguration. Zunächst einmal setzt „ESXi Installable 4.1.0“ – so nennt VMware den nach einer Registrierung kostenlos nutzbaren Hypervisor für ein Host-System, welches über den vSphere Client von einem anderen PC aus verwaltet wird – 2 GByte RAM als Minimum voraus. Wir haben probeweise 4 GByte eingebaut, doch auch damit brach die Installation des ESXi-Hypervisors mit einer Fehlermeldung ab. Als Hemmschuh erwies sich die Onboard-Netzwerkkarte; nach dem Einbau einer rund 30 Euro teuren PCIe-x1-Karte von Intel (Gigabit CT Desktop Adapter) und der Abschaltung des Onboard-LAN-Chips im BIOS-Setup des Asus-Mainboards funktionierte die Installation problemlos.

VMware ESXi 4.1.0 lässt sich per vSphere Client via LAN steuern.

Zunächst starteten wir die VMware-ESXi-4.1.0-Installation von einem USB-Stick, auf den wir mit dem Windows-Tool UNetbootin das ISO-Image vom VMware-Webserver entpackt hatten; in einer späteren Phase scheiterte das ESXi-Setup dann jedoch. Es lief ausschließlich von einem optischen Laufwerk durch. Die Festplatte hing an einem der SATA-Ports des AMD-Chipsatzes, dessen SATA-Controller im AHCI-Modus lief. Per BIOS-Setup hatten wir den SATA-Port 5, an dem das optische Laufwerk angeschlossen war, in den IDE-Modus geschaltet – ansonsten kann das Asus-Board von SATA-Laufwerken an diesem Port nicht booten.

Anschließend haben wir mit vSphere Client probeweise eine virtuelle Maschine (VM) eingerichtet und darin Windows 7 Home Premium x64 Edition installiert, ebenfalls von dem optischen Laufwerk, welches am Server angeschlossen war. Die Leistungsaufnahme des Servers lag im Leerlauf zunächst bei 55 Watt, gemessen mit einer 2-TByte-Festplatte und 4 GByte RAM. Im vSphere Client kann man die Energieverwaltung von „Hochleistung“ auf „Ausgeglichen“ umschalten; dann sinkt die Leistungsaufnahme des Servers mit leerlaufender Windows-VM auf 49 Watt. Die Einstellung „geringe Leistungsaufnahme“ brachte keine weitere Minderung. Zum Vergleich: Unter Windows Home Server beziehungsweise Linux waren es mit einer einzigen laufenden Festplatte rund 12 Watt weniger.

Auf rund 46 Watt lässt sich die Leerlauf-Leistungsaufnahme unter VMware ESXi 4.1.0 bei diesem Mainboard senken, wenn man den Grafikprozessor im BIOS-Setup abschaltet. Um bei Pannen dann wieder ein lokal angeschlossenes Display in Betrieb nehmen zu können, ist das Löschen aller BIOS-Setup-Einstellungen per CMOS-Clear-Jumper nötig.

Die im Selbstbau-Server eingesetzte Hardware wird von VMware ESXi 4.1.0 „nicht unterstützt“ – das bedeutet: Die Firma gewährleistet nicht den stabilen Betrieb und leistet auch keinen Service. Allerdings betont VMware selbst, dass der Hypervisor auch auf vielen nicht unterstützten Systemen problemlos läuft.

www.ct.de/1024168 (ciw)