Aufregung um Zulassung von Radio-Apps in Apples App Store

Apple soll die Radio-Apps eines Entwicklers nicht in den App Store gelassen haben, die jeweils nur einen Radiosender enthielten. Ein grundsätzlicher Neuzulassungsbann für iPhone-Apps einzelner Sender scheint allerdings nicht zu bestehen.

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Nach Angabe eines Anbieters, der Smartphone-Apps für US-Radiostationen entwickelt, lässt Apple seit Anfang November keine simplen Apps mehr in den App Store, die lediglich einen einzelnen Radiosender beinhalten. Seine neu eingereichten Radio-Apps werden seitdem abgelehnt, erklärte DJB-Apps-Chef Jim Barcus. Laut seinen Angaben stuft der iPhone-Hersteller die auf eine Radiostation beschränkten Apps neuerdings als Spam im Sinne von Furz-Apps ein und will nur noch Radio-Apps zulassen, die "Hunderte von Sendern" in einer App bündeln. "Tut mir leid, wir haben unsere Entscheidung getroffen", soll Steve Jobs ihm auf E-Mail-Nachfrage geantwortet haben.

Der australische Talkradio-Moderator Trevor Long hält dagegen, er sowie weitere Entwickler hätten ebenfalls mit Apple gesprochen, und es gäbe keinen neuen oder grundsätzlichen Bann von 1-Sender-Apps im App Store. Long nimmt an, dass Apple neue Apps von DJB Apps ablehnt, da diese lediglich aus einem eingebundenem Stream sowie einer eigenen Grafik für jeden Radiosender bestehen und bereits knapp 100 derartige Apps dieses einzelnen Anbieters im App Store zu finden sind – Radiostationen die ihre eigenen sowie eigenständigen Apps einreichen, dürften jedoch unbehelligt bleiben, meint Long. Dennoch bleibt vorerst unklar, wo Apple die Trennlinie bei Radio-Applikationen zieht, wenn diese von einem einzelnen Sender stammen. Apple wollte die Angelegenheit gegenüber heise online nicht kommentieren.

Ein Teil der Radio-Apps von DJB Apps

Das Unternehmen versucht seit Längerem, die Flut an Apps mit nur rudimentärer Funktion einzuschränken. So lehnt Apple seit Monaten beispielsweise Apps ab, die lediglich einen eingebundenen RSS-Feed darstellen und darüber hinaus keinen Mehrwert liefern. In den Zulassungsrichtlinien, die Entwickler seit September einsehen können, weist Apple darauf hin, dass Apps die nicht "sonderlich nützlich" seien, abgelehnt werden könnten. Auch Apps, die andere Apps duplizieren, die bereits in großer Menge im App Store vertreten sind, sollen gar nicht erst ihren Weg in den unternehmenseigenen Distributionskanal auf iOS-Geräten finden. Zudem warnt der iPhone-Hersteller, dass Entwickler, die den App Store mit vielen Variationen derselben App "bespammen", aus dem iOS-Entwicklerprogramm ausgeschlossen würden. "Wir haben über 250.000 Apps im App Store", schrieb Apple damals, "wir brauchen keine weiteren Furz-Apps". Inzwischen sollen über 300.000 Anwendungen im App Store zu finden sein. (lbe)