YouTube einigt sich mit französischen Rechteverwertern

Google Online-Videoportal hat mit Vertretern von drei Verwertungsgesellschaften eine Vereinbarung über die Vergütung von Nutzungsrechten unterzeichnet.

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Google hat sich mit drei französischen Rechteverwertungsgesellschaften über die Vergütung von Musik- und anderern Künstlern geeinigt, deren Werke auf der Online-Videoplattform YouTube gezeigt werden. Die Vereinbarung gilt für alle Videobeiträge, die von 2007 bis 2013 auf YouTube in Frankreich, Belgien und Luxemburg zu sehen waren beziehungsweise zu sehen sein werden. Sie wurde am Donnerstag in Paris von Vertretern der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques (SACD), Société Civile des Auteurs Multimedia (SCAM) und der Société des auteurs dans les arts graphiques et plastiques (ADAGP) unterzeichnet. Sie verwerten unter anderem die Rechte von Schriftstellern, Drehbuchautoren, Regisseuren, bildenden Künstlern und Architekten. Details der Vereinbarung blieben vertraulich.

Von links nach rechts: Christophe Muller (YouTube Europa), SCAM-Präsident Guy Seligmann, SACD-Präsident Laurent Heynemann, SACD-Generaldirektor Pascal Rogard, ADAGP-Direktorin Christiane Ramonbordes, Jean-Marc Tasseto (Google France), SCAM-Generaldirektor Hervé Rosny

(Bild: sacd.fr)

Das sei nach zehn Jahren der Missverständnisse ein glücklicher Moment, sagte SACD-Generaldirektor Pascal Rogard auf einer Pressekonferenz in Paris. Es sei nun deutlich, wie die Rechte der Autoren geschützt werden und gleichzeitig ihre Werke online verfügbar gemacht werden könnten. Christophe Muller, Chef von YouTube Europa, freut sich darüber, dass nun die Auswahl an französischen Beiträgen auf YouTube größer werde.

Im September hatte sich YouTube bereits mit der französischen Verwertungsgesellschaft Sacem über ein Vergütungsmodell für Musikstücke geeinigt, die auf der Online-Videoplattform gezeigt werden. Ähnliche Vereinbarungen wurden bereits in Spanien, Italien und Großbritannien geschlossen. In Deutschland hingegen sind Verhandlungen zwischen der Musikverwertungsgesellschaft GEMA und YouTube bisher gescheitert.

In Frankreich wird damit gerechnet, dass die Künstler voraussichtlich erst in einem Jahr mit Zahlungen von ihren Verwertungsgesellschaften zu rechnen haben, die für sie das Geld von YouTube kassieren. Bis dahin müsse noch das Abrechnungssystem auf Basis des Identifizierungs- und Managementsystems "Content-ID" etabliert und verfeinert werden, hieß es aus Paris. (anw)