Apple ordert 64 Millionen Displays für das iPad

Wenn ein Unternehmen Material in Millionenkontingenten ordert, öffnet das Spekulationen Tür und Tor. So stellt sich bei Apples Massenbestellungen die Frage, ob es darum geht, Engpässen vorzubeugen – oder etwa die Konkurrenz auszubooten.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Für sein iPad ordert Apple zig Millionen Displays bei taiwanischen Herstellern.

(Bild: Apple)

Wie DigiTimes berichtet, soll Apple angeblich 35 Millionen Displays für sein iPad bei LG und weitere 30 Millionen verteilt bei Samsung und ChiMei Innolux bestellt haben. Dies kann nach Ansicht der Autoren Zweierlei bedeuten: Entweder ist Apple sehr zuversichtlich, was den Tablet-Markt 2011 angeht, oder das Unternehmen versucht, sich durch Überbuchen alle verfügbaren Kontingente an 9,7-Zoll-Touchscreens zu sichern. Apple investiert bereits in die Produktion von kleineren Displays.

Bis Ende 2010 rechnet Apple damit, 16,75 Millionen Bildschirme für das iPad bei taiwanischen Herstellern eingekauft zu haben. Allein im November stellte LG 1,5 Millionen und Samsung weitere 1,2 Millionen Panels für Apples iPad her. Ende September konnte Apple melden, 7,46 Millionen iPads verkauft zu haben; bleibt ein Rest von rund 9 Millionen Displays abzüglich der Verkäufe im Wintergeschäft – die Überbuchung ist offensichtlich. Trotzdem holt sich Apple noch ChiMei Innolux als zusätzlichen Ausrüster für iPad-Displays mit ins Boot. Analysten könnten jedoch bei ihren Prognosen für die iPad-Verkäufe 2011 noch nicht in Betracht gezogen haben, was Apple alles unternehmen wird, um sein neues Tablet zu verkaufen. Vor allem ist noch unbekannt, wie das iPad im Geschäftlichen Fuß fassen soll. Laut Auftragsherstellern in Asien soll es drei Versionen des kommenden iPad 2 geben. Das neue Tablet komme nicht nur mit WLAN und UMTS sondern auch mit CDMA (Code Division Multiple Access) auf den Markt. Apples Aufträge für die iPad-Displayhersteller für 2011 liegen um circa 20 Millionen höher als erwartet, wie Golem berichtet.

Von der Massenproduktion der 9,7-Zoll-Displays und dem damit verbundenen sinkenden Preis dürfte allein Apple profitieren, denn die Konkurrenz bleibt bis dato bei 5- und 7-Zoll-Bildschirmen für ihre Tablets. Allerdings rechnet Apple im kommenden Jahr mit einer neuen Art von Tablets mit Googles Android, HPs PalmPad, RIMs PlayBook und Tablet-PCs mit Windows 7. (rh)