Deutschlands Jugend ist online

98 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren sind laut einer repräsentativen Studie im Netz. 86 Prozent sagen, der Internetzugang sei ihnen wichtig, 98 Prozent sagen dies über ihre Freunde.

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Das Internet gehört fest zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. 98 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren sind im Netz; selbst Kinder im Alter von 10 bis 12 sind bereits zu 96 Prozent online. Das ergab eine repräsentative Befragung (PDF-Datei) des Marktfoschungsunternehmens forsa im Auftrag IT-Verbandes Bitkom. Den Ergebnissen zufolge nutzen 76 Prozent der Teenager das Internet, um Informationen für Schule oder Ausbildung zu suchen. 74 Prozent nutzen soziale Netzwerke. Auf den weiteren Plätzen der häufigsten Internet-Aktivitäten stehen der Konsum von Videos, Chat und "Musik hören".

"Das Internet hat für Jugendliche herausragende Bedeutung, aber es verdrängt nicht Freundschaften und Schule", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer bei der Präsentation der Studie. 98 Prozent der Jugendlichen sind ihre Freunde wichtig, 86 Prozent sagen dies vom Internetzugang. Die große Mehrheit der 10- bis 18-Jährigen verbringe mehr Zeit mit Freunden oder Hausaufgaben als im Web. Immerhin sind aber 77 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Communities und Social Networks angemeldet, 74 Prozent nutzen sie aktiv. Große Unterschiede gibt es allerdings, wenn man die Nutzung von Social Networks nach Altersgruppen aufschlüsselt: 93 Prozent der 16- bis 18-Jährigen sind in Social Networks aktiv, aber nur 42 Prozent der 10- bis 12-Jährigen. In Deutschland liegt dabe insgesamt in den befragten Altersgruppen SchülerVZ noch vor Facebook.

Zwar überwiegen positive Online-Erfahrungen, doch jeder dritte Jugendliche (34 Prozent) hat auch Negatives erlebt. So wurde jedes sechste Mädchen (16 Prozent) im Internet schon einmal sexuell belästigt. Drei Viertel der Teenager (73 Prozent) fordern mehr Schutz im Web, unter anderem mehr Datenschutz oder Schutz vor Belästigungen. 38 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass ihre Eltern die Zeit am PC einschränken. 24 Prozent dürfen nur auf bestimmten Internetseiten surfen. Dass sich ihre Eltern regelmäßig nach ihren Erfahrungen im Internet erkundigen, gaben aber nur 26 Prozent an.

Bitkom hat ein paar Tipps zum Schutz sicheren Surfen zusammengestellt (PDF-Datei). Auf die Hilfe ihrer Eltern oder Lehrer können die Kinder und Jugendlichen dabei nur zum Teil setzen. Ein Großteil der Befragten schätzte seine Computerkenntnisse genauso gut oder besser ein wie die der Erwachsenen. (jo)