US-Behörden verlangen Haftstrafe für Streaming-Portal-Betreiber

In den USA sitzt der Betreiber eines Streaming-Portals in Haft. Er soll mit dem vielfachen Einbinden illegalen Contents Dritter gegen das Urheberrecht verstoßen haben.

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US-amerikanische Behörden kämpfen mit immer härteren Bandagen gegen die beliebten Web-Angebote von illegalen Videostreams. Auf Antrag des US-Ministerium für Heimatsicherheit (DHS) wurde nun erstmals der Betreiber eines Streaming-Portals inhaftiert. Brian McCarthy verschaffte auf seiner Website channelsurfing.net Zugang zu externen Streams, ähnlich wie es beispielsweise das deutschsprachige Angebot kino.to tut.

Bei Click auf einen Link öffnete sich ein neues Fenster mit dem Stream, rundherum hatte McCarthy meist Werbung eingeblendet. Die Webstreams zeigten meist urheberrechtlich geschützte Inhalte, wurden aber von Dritten bereitgestellt, nicht von McCarthy. Die Werbung soll McCarthy in sechs Jahren über 90.000 US-Dollar (aktuell rund 65.000 Euro) eingebracht haben. Seit einer Woche sitzt er in Untersuchungshaft, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Das DHS wirft ihm vor, Urheberrechte durch "Reproduktion und Verbreitung" verletzt zu haben. Im Antrag auf den Haftbefehl ist nicht nur von zivilrechtlich, sondern von strafrechtlich relevanten Urheberrechtsverletzungen die Rede. McCarthys Domain channelsurfing.net hatte der US-Zoll bereits beschlagnahmt. Viele Internet-Nutzer sind aufgebracht und fürchten die unmittelbare Kriminalisierung der Verbreitung von Links. Eine Petition soll daher die Chefs von DHS und Zoll zum Umdenken bewegen. (hob)