SAS-Festplatten bis 900 GByte und robuste Server-SSDs angekündigt

Seagate kündigt einen großen Schwung neuer Massenspeicher für Server an, darunter auch High-End-SSDs mit SAS-Interface.

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Von
  • Boi Feddern

Schnell und robust: Seagates neue Server-SSDs namens Pulsar

(Bild: Seagate)

Seagate zeigt bei Massenspeichern für Server Flagge. Der Hersteller kündigt nicht nur zahlreiche neue Hochleistungsfestplatten an. Auch mit seiner zweiten Generation Solid-State Disks will der Hersteller den Markt aufmischen. Die neuen Pulsar-SSDs sollen für Server-Applikation gerüstet sein, in denen besonders viele Daten geschrieben werden. Optional verschlüsseln sie auch Daten in Hardware.

Zwei Varianten der 2,5-Zoll-Disks sind in Planung: eine Pulsar XT.2 (PDF-Datei) mit SLC-Flash (Single-Level Cell) sowie die Pulsar.2 (PDF-Datei) mit MLC-Flash-Chips (Multi-Level Cell). SLC-Bauelemente vertragen mehr Schreibzyklen und arbeiten schneller, brauchen allerdings ein Mehrfaches der Siliziumfläche von MLC-Chips und sind deutlich teurer.

Die Pulsar XT.2 mit SLC-Flash will Seagate wahlweise mit 100, 200 oder 400 GByte liefern. Über ihr 6 GBit/s schnelles Serial-Attached-SCSI-Interface schickt sie die Daten mit 360 MByte/s beim Lesen und 300 MByte/s beim Schreiben zum Rechner. Damit arbeitet sie bei Weitem nicht so schnell wie die bereits Ende letzten Jahres angekündigten SAS-Disks mit SLC-Flash von Konkurrent Hitachi, erreicht dafür aber eine höhere Transaktionsleistung bei verteilten Zugriffen.

Die Anzahl der maximal möglichen Ein- und Ausgabeoperationen bei verteilten Zugriffen auf kleine Datenblöcke beziffert Seagate bei der Pulsar XT.2 auf 48.000 I/Os pro Sekunde (Lesen) sowie 22.000 IOPS (Schreiben). Laut Spezifikation soll sie innerhalb des Garantiezeitraumes von fünf Jahren eine Datenmenge von rund 25 Petabyte in Form von zufällig verteilten Schreibzugriffen verkraften, beziehungsweise sich täglich mit ihrer 35-fachen Kapazität beschreiben lassen.

Bemerkenswert ist, dass die Pulsar.2 mit MLC-Flash, die Seagate mit bis zu 800 GByte anbieten will, ebenfalls eine hohe Ausdauer aufweist. Sie soll innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren pro Tag das 10-Fache ihrer Kapazität an verteilten Schreibzugriffen wegstecken.

Die Schwächen der MLC-Technik sollen hier die ausgeklügelten Fehlerkorrektur- und Wear-Leveling-Algorithmen des SSD-Controllers kompensieren – angeblich handelt es sich bei diesem Controller um eine Eigenentwicklung von Seagate. Wie mittlerweile bekannt wurde, verwendete Seagate in der ersten Generation der Pulsar-SSDs noch einen Controller der Firma Sandforce. Diese Laufwerke tauchten bis heute jedoch nicht im freien Handel auf.

In der neuen Pulsar.2 stecken auch keine MLC-Chips, wie man sie aus für den Massenmarkt gedachten SSDs kennt, sondern besonders widerstandsfähige "Enterprise-grade"-MLC-Chips aus der 30-Nanometer-Fertigung von Samsung.

Wann die SSDs in den Handel kommen, ist noch nicht ganz sicher. In der Pressemitteilung verspricht Seagate zwar, mit der Auslieferung Anfang April beginnen zu wollen. Merkwürdigerweise konnte der Hersteller zur Pulsar.2 mit MLC-Flash aber noch nicht einmal Geschwindigkeitsangaben machen. Nur soviel steht fest: Sie wird beim Schreiben wohl langsamer als die Pulsar XT.2 sein. Auch Preise wollte der Hersteller noch nicht nennen.

Die Pulsar.2-SSDs will Seagate anders als die Pulsar XT.2 nicht nur mit SAS- sondern auch mit SATA-6G-Interface liefern. Ausgenommen davon ist allerdings das größte Modell mit 800 GByte. Dieses gibt es wie die 400-GByte-Version der Pulsar XT.2 außerdem nur in der "nicht-mobilen" Bauform mit 15 Millimeter Bauhöhe. Für den Einbau ins Notebook eignen sich jedoch auch die 7 Millimeter hohen Pulsare mit geringerer Kapazität nicht: Ihre Leistungsaufnahme beträgt bis zu 7 Watt.

Außer den Flash-Disks enthüllte Seagate auch neue schnelldrehende SAS-Festplatten im 2,5-Zoll-Format. Die Savvio 10.K5 (PDF-Datei) speichert nun als erste mit 10.000 U/min rotierende Platte bis zu 900 GByte. Seagate will sie auch mit 4 GBit/s schnellem Fibre-Channel-Interface (4GFC) sowie optional mit integrierter Hardware-Datenverschlüsselung (Self-Encrypting Drive, SED) anbieten. In der Spitze sollen die Platten Daten mit 168 MByte/s übertragen.

Das übertrifft nur die neue kleine Schwester Savvio 15K.3 (300 GByte, 15.000 U/min), die 200 MByte/s erreichen soll. Angeblich konnte Seagate hier außerdem die Zugriffszeiten um gut 10 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell reduzieren. Mit diesem Laufwerk wird im zweiten Quartal gerechnet. Darüber hinaus präsentierte der amerikanische Festplattenhersteller mit der Constellation ES.2 (PDF-Datei) auch noch eine servertaugliche 3-TByte-Platte mit 7200 U/min, die sowohl mit SAS- als auch SATA-6G-Interface in den Handel kommt. (boi)