Einmaleffekte bringen Mobilfunkgruppe 3 ins Plus

Im vergangenen Jahr hat die Mobilfunkgruppe des Mischkonzerns Hutchison Whampoa erstmals vor Zinsen und Steuern einen Gewinn erwirtschaftet.

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2010 hat die Mobilfunkgruppe 3 des Mischkonzerns Hutchison Whampoa erstmals ein positives EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) erwirtschaftet. Das ausgewiesene Ergebnis beläuft sich auf 2,9 Milliarden Hongkong-Dollar (HKD, 267 Mio. Euro). Dies beruht jedoch auf Einmaleffekten: Ohne Neuverhandlung des britischen Netzwerk-Sharings mit O2 und ohne die Zuteilung von Frequenzspektrum in Italien wäre ein LBIT (Verlust vor Zinsen und Steuern) von 826 Millionen HKD (75 Mio. Euro) aufgelaufen.

Wie groß der Effekt aus dem Verkauf der Netzinfrastruktur in Österreich ist, geht aus dem am Dienstag in Hongkong veröffentlichten Jahresbericht nicht hervor. 2009 hatte die 3-Gruppe ein LBIT von 5,3 Milliarden HKD – ohne Einmaleffekte 15,7 Milliarden HKD – verzeichnet. Die Gruppe umfasst die "3" genannten UMTS-Anbieter in Österreich, Großbritannien, Italien, Australien, Irland sowie Dänemark und Schweden. Es gibt zwar auch 3-Netze in Hongkong, Macau und Indonesien, die gehören jedoch nur indirekt zu Hutchison und sind nicht im Gruppenergebnis enthalten.

Der Umsatz ist 2010 um gut ein Zehntel auf 64,2 Milliarden HKD (5,8 Mrd. Euro) gestiegen. Das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) erreichte 12,5 Milliarden HKD. Daraus ergibt sich eine im Branchenvergleich eher bescheidene EBITDA-Marge von unter 20 Prozent.

Die Zahl der Kunden hat sich in allen Ländern erhöht, insgesamt waren es zum 28. März 2011 nun 27,5 Millionen Anschlüsse (+9 %). Allerdings haben 18 Prozent davon in den vergangenen drei Monaten keine Dienste genutzt. Lässt man diese inaktiven Vertragspartner außen vor, ergibt sich ein um 5 Prozent auf 27 Euro gesunkener Umsatz je Nutzer und Monat (ARPU). Davon entfallen bereits mehr als 11 Euro auf Nicht-Sprach-Dienste.

Auch in Österreich konnte 3 erstmals ein positives EBIT ausweisen. Es beläuft sich auf 4,1 Millionen Euro. Im Unterschied zu den nationalen Konkurrenten wuchs bei 3 Austria der Umsatz. 207,3 Millionen Euro bedeuten ein Plus von 19 Prozent. 3 zählte zuletzt in Österreich 1,14 Millionen Kunden (+26 %), wovon knapp 200.000 inaktiv sind. Der ARPU ist um weitere 9 Prozent auf 21,8 Euro gefallen. Erstmals entfällt mehr als die Hälfte davon auf Nicht-Sprach-Dienste.

Der Gesamtkonzern Hutchison Whampoa konnte seinen Umsatz um 8 Prozent auf 326 Milliarden HKD (29,7 Mrd. Euro) steigern. Der Reingewinn sprang um 47 Prozent auf 20 Milliarden HKD (1,8 Mrd. Euro). Die Dividende soll um 11 Prozent erhöht werden. (anw)