Microsoft patentiert Technik zur Erforschung des Web-Nutzerverhaltens

Der Software-Konzern hat sich eine Art Cookie patentieren lassen, die es ermöglichen soll, das Nutzerverhalten differenzierter zu erfassen.

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Der US-amerikanische Softwarehersteller Microsoft hat sich eine Technik patentieren lassen, mit der sich das Verhalten von Nutzern im Internet differenzierter als bisher nachvollziehen lassen soll. Das Unternehmen hatte das Patent mit der Nummer 7,039,699, das auf vorhandener Cookie-Technik basiert, im Mai 2000 eingereicht. Nun wurde es vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt anerkannt. Es beschreibt ein "System und Prozess für das Nachvollziehen der Nutzung von Inhalten in Computer-Systemen".

Die Technik eigne sich insbesondere für Content-Provider, die Inhalte von Partnerunternehmen anbieten wie zum Beispiel MSN, heißt es in der Patentschrift. Das Patent sieht ein Reihe von Application Program Interfaces (API) vor, die es Inhalte-Anbietern gestatten soll, beispielsweise Inhalte von Domain Cookies von MSN.com zu beschreiben und zu lesen. Das Layout der Cookies sei erweiterbar, so dass künftig mehr als der bisher vier vorgesehenen Datentypen bits, counters, dates und strings möglich seien.

Für Microsoft stellt das Patent die Lösung zu dem Problem dar, dass sich die unterschiedlichen MSN-Bereiche keine gemeinsame Datenbank zu Nutzerprofilen teilen. Es sei also derzeit nicht möglich, die Besucher von beispielsweise Expedia.MSN.com und Investor.MSN.com aufgrund ihrer "psychografischen Merkmale" gezielt mit Werbung anzusprechen oder ihnen spezielle Inhalte zu präsentieren. Eine solche Datenbank anzulegen würde einen massiven Umbau der Webserver-Architektur aller MSN-Websites bedeuten, schildert die Patentschrift. (anw)