IBM verbindet Datenbestände

IBM hat den Information Server zum anwendungsunabhängigen Recherchieren in unternehmensweiten Datenbeständen offiziell fertiggestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Unter der Bezeichnung Information Server hat IBM am heutigen Donnerstag eine Anwendungsplattform zur Integration der diversen Informationsbestände in größeren Unternehmen freigegeben. Mit einzelnen Modulen, die größtenteils das Markenzeichen WebSphere tragen, soll die neue Software Kontakt zu individuellen Anwendungen herstellen, Metadaten zu den dort erfassten Informationen in einem gemeinsamen Pool aufbereiten und die Daten letztendlich für einen Enterprise Service Bus zur Verfügung stellen. Dadurch sollen, ohne dass der Fragesteller etwas über Herkunft, Speicherort und -Format der gesuchten Informationen wissen muss, unternehmensweite Recherchen über alle irgendwo gespeicherten Informationen möglich werden.

Im mehrschichtigen Modell des Information Server erfasst der Metadata Server in parallelen Abläufen die Daten aus den einzelnen Anwendungen. In der darüber liegenden Schicht agieren Programme wie der Information Analyzer, ein Business Glossary oder der Rational Data Architect, um die gesammelten Bits und Bytes zu klassifizieren; weitere Module sondern überholte und inkonsistente Datensätze aus und fassen sie nach übergeordneten Prinzipien zusammen. Der Federation Server bietet laut IBM zusammenfassende Sichten auf Datenmengen, die sich auf Dateisysteme, unterschiedliche Datenbanken, XML-Repositories und auf unstrukturierte Datensammlungen wie E-Mail- oder Textarchive verteilen können. Die oberste Schicht bildet der Information Services Director, der die über den Enterprise Services Bus gestellten Anfragen und Bearbeitungsaufträge im Sinne einer Service Oriented Architecture (SOA) bedient.

Zur Vermarktung des Information Servers hat Big Blue extra den bisherigen Software-Produktbereich DB2 in Information Management umgetauft und unter anderem um die bisher eigenständigen WebSphere-Produkte erweitert. Einen beachtlichen Anteil im dortigen Produktportfolie dürfte auch die quelloffene Unstructured Information Management Architecture (UIMA) ausmachen, die IBM als kostenloses SDK oder zum Beispiel als OmniFind Enterprise Edition offeriert. Dabei gehen UIMA-Implementationen nicht anhand vordefinierter Boolescher Regeln vor, sondern sollen ihr Datenfutter semantisch analysieren und in jedem Text die von Anfrage zu Anfrage anderen bedeutungsvollen Passagen erkennen. (hps)