DNS-Hacks mit Mehrwert

Über DNS kann man nicht nur IP-Adressen abfragen, sondern zum Beispiel auch Twitter oder Wikipedia-Einträge.

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Die Internet-Namensauflösung ist flexibler als mancher denkt. So kursieren derzeit ein paar nette DNS-Hacks im Twitterversum. Etwa dass man Twitter via DNS abrufen kann. Das Linux-Kommando

host -t txt ju916.twitter.any.io

liefert den letzten Tweet des Users ju916. Der Trick ist einfach: Man kann in den Antworten zu DNS-Abfragen ein Text-Schnippsel als sogenannten TXT-Record einbetten. Der angesprochene Name-Server interpretiert also einfach den Hostnamen ju916 als Twitter-User, holt dessen letzten Tweet und sendet ihn als DNS-Antwort zurück. Analog funktioniert das auch für Wikipedia (diesmal eine Version, die auch unter Windows klappt):

nslookup -type=txt heise.de.wp.dg.cx

Das schöne daran ist, dass selbst in vielen kostenpflichtigen WLAN-Netzen bereits vor der Anmeldung DNS funktioniert. Auch viele abgesperrte Netze etwa an Bahnhöfen erlauben die globale Namensauflösung via DNS.

Das Konzept ist nicht neu. Vor über 10 Jahren beschrieben Julien Oster und Florian Heinz in c't ihren DNS-Tunnel NSTX , mit dem man eine komplette Internet-Verbindung über die Namensauflösung transportieren konnte. Um derartige Dienste anzubieten, muss man allerdings einen Nameserver für eine bestimmte Domain so einrichten, dass er die Anfragen richtig interpretiert und die passenden Antworten liefert. (ju)