Facebook, Google und Yahoo gegen Browser-Datenschutzfunktion

Die drei Internetkonzerne haben sich gemeinsam mit Verbänden gegen die gesetzliche Festschreibung eines "Do not Track"-Verfahrens für Internet-Browser ausgesprochen und verweisen dabei auf den Verbraucherschutz.

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Facebook, Google und Yahoo haben sich gemeinsam mit mehreren US-Wirtschaftsverbänden gegen die Festschreibung spezieller Vorgaben für den Datenschutz im Internet ausgesprochen. Dorn im Auge ist ihnen vor allem das "Do not Track"-Verfahren, auf das derzeit Mozillas aktuelle Firefox-Browsergeneration setzt. Damit kann sich ein Nutzer über das Web-Protokoll HTTP dagegen aussprechen, dass seine Klicks und Online-Bewegungspfade etwa für die Anzeige gezielter Werbung ausgewertet werden. Auch das World Wide Web Consortium (W3C) arbeitet an einem entsprechenden "Privacy"-Standard, wobei aber noch andere technische Umsetzungen wie die von Microsoft bevorzugte Schwarze Liste gegen unerwünschte Werbenetze im Gespräch sind.

Geht es nach den Kritikern der "Do not Track"-Lösung, zu denen auch Größen wie Apple oder Microsoft über die Vereinigung TechNet sowie die Hollywood-Lobby Motion Picture Association of America (MPAA) gehören, würde sich die Maßnahme "negativ auf die Verbraucher auswirken". Dies geht laut einem Bericht des US-Finanzdienstes MarketWatch aus einem Schreiben an den kalifornischen Gesetzgeber hervor, der derzeit über einen parlamentarischen Entwurf zur Verankerung des Verfahrens berät. Die Nutzer sind demnach im Internet an "inhaltsreiche und kostenlose Dienste" gewohnt, die mit "Do not Track" aufgrund möglicherweise versiegender Werbeeinnahmen nicht aufrechtzuerhalten seien.

Die Gegner des Ansatzes bringen zudem vor, dass dieser die Surfer auch "verwundbarer gegenüber Sicherheitsbedrohungen" machen würde. Ihrer Ansicht nach würde es auch schwer werden, ein entsprechendes Gesetz durchzusetzen. Ferner böte die Online-Werbewirtschaft bereits einfache Mechanismen, mit denen sich Verbraucher gegen interessenbasierte Anzeigen aussprechen könnten. Bürgerrechtsorganisationen und Verbraucherschützer setzen sich dagegen für ein "Do not Track"-Gesetz ein. (vbr)