Cray XK6: Hybrid-Superrechner mit Bulldozer-Opterons und Nvidia-GPUs
Der neue Supercomputertyp kombiniert den kommenden AMD Opteron 6200 mit Tesla-Karten der Baureihe 20 (Fermi).
(Bild: Cray)
Nvidia-Grafikchips als schnelle Co-Prozessoren setzt Cray bereits im XE6 und in der HPC-Workstation CX1-iWS ein. Nun bringt sie Cray im XK6 mit der nächsten CPU-Generation von AMD, den Bulldozer-Opterons. Nebenbei verrät eine Cray-Mitteilung zum XK6 deren Namen: Schlichtweg Opteron 6200 sollen die Interlagos-Prozessoren mit je 16 Kernen heißen. Bis zu 96 dieser Prozessoren, von denen jeder eine Nvidia Tesla X2090 mit 6 GByte GDDR5-SDRAM anbindet, passen in ein Rack beziehungsweise "Cabinet".
Die Tesla X2090 ist eine Variante der M2090: Bei diesen Fermi-Varianten sind sämtliche 512 Shader-Kerne nutzbar, jede Karte liefert also eine Gleitkommarechenleistung von 665 GFlops bei doppelter Genauigkeit (Dual Precision, DP). 96 Tesla X2090 erzielen also zusammen fast 64 TFlops, für ein Cabinet nennt Cray eine theoretische Rechenleistung von "70+ TFlops" – dafür würde dann schon die 1,4 GHz Taktfrequenz der insgesamt 1536 CPU-Kerne (oder eher 768 Bulldozer-Module) genügen.
(Bild: Cray)
Eine Besonderheit der Cray-Supercomputer – außer etwa dem Suse-Linux-basierten Betriebssystem Cray Linux Environment und der Programmierumgebung – ist der schnelle Torus-Interconnect. Im XK6 steckt die Gemini-Technik, der zugehörige Controller ist per HyperTransport 3.0 mit den beiden Prozessoren jedes Knotens verbunden.
Die hohe Rechenleistung und Packungsdichte erfordert kräftige Stromversorgung und Kühlung, pro Cabinet spezifiziert Cray je nach Konfiguration 45 bis 54,1 Kilowatt Anschlusswert. Optional ist Wasserkühlung möglich.
Ältere Superrechner der Typen Cray XT4, XT5, XT6 oder XE6 lassen sich zu einer XK6 umrüsten. Einer der ersten XK6-Kunden, das schweizerische Supercomputerzentrum CSCS, macht von dieser Möglichkeit Gebrauch und lässt die vorhandene Cray XE6m (Piz Palu) aufrüsten. (ciw)
