Apple-Retail-Boss wechselt den Job

Überraschende Personalie: Nach mehr als zehn Jahren bei dem Computerkonzern sucht Ron Johnson eine neue Herausforderung. Er soll als neuer Chef den US-Warenhauskonzern JCPenney umgestalten,

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Der Computerkonzern Apple muss künftig ohne einen wichtigen Top-Manager auskommen. Rob Johnson, der in mehr als zehn Jahren das erfolgreiche Filialnetz der Apple Retail Stores in 11 Ländern weltweit aufgebaut und anschließend geleitet hat, wechselt zum US-Warenhauskonzern JCPenney. Er soll dort an die Konzernspitze wechseln, um das Unternehmen umfassend neu aufzustellen. Dies bestätigte die J. C. Penney Co. am Dienstag in einer Mitteilung. Der 52-jährige Johnson solle die drittgrößte Warenhauskette der USA ab dem 1. November übernehmen.

Apple hatte gerade erst das zehnjährige Bestehen seiner Ladenkette gefeiert. Die zunächst eher skeptisch aufgenommenen Retail Stores sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil von Apples Kerngeschäft geworden. Die über 300 Läden setzten im vergangenen Geschäftsjahr rund 10 Milliarden Dollar um und leisteten einen kräftigen Ergebnisbeitrag. Zudem helfen die Läden mit ihrem oft auffälligem Design, die Marke Apple nicht nur in den Weltstädten zu pflegen.

Ron Johnson ist kein Fremder in der Welt der Handelskonzerne. Vor Apple verbrachte er 15 Jahre bei der Supermarktkette Target. Die Erwartungen an ihn liegen hoch: Die Nachricht ließ die Aktie von JCPenney am Dienstag um mehr als 17 Prozent zulegen. "Unser Job ist es, alles zu überdenken", sagte Johnson der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zu seinem neuen Job bei dem über 100 Jahre alten Handelskonzern mit mehr als 1000 Filialen.

Er habe immer davon geträumt, Chef von einem großen Einzelhändler zu sein, wurde Johnson in der Mitteilung von der J.C. Penney Co. zitiert. Er wolle "die Art, wie Amerika shoppen geht, verändern". Als Zeichen, dass er an die Firma glaubt, investiere Johnson aus eigener Tasche 50 Millionen Dollar in das Unternehmen, die er über sieben Jahre durch einen erhöhten Aktienkurs zu refinanzieren gedenkt.

Apple selbst scheint über Johnsons Weggang nicht sonderlich erfreut zu sein – zumindest hielt sich die Firma mit lobenden Stellungnahmen zurück. Gegenüber dem Wall Street Journal-Blog All Things D sagte ein Sprecher, Johnson fände diese Herausforderung spannend "und wir hoffen, dass alles für ihn gut läuft". Apple habe ein "großartiges Retail-Team" und sei derzeit aktiv dabei, nach einem Nachfolger zu suchen. (mit Material von dpa) (bsc)