Chinesisches Gericht verhängt Haftstrafen für iPad-2-Geheimnisverrat

Drei Personen, die sechs Monate vor Verkaufsbeginn Details zu dem Tablet beim Zulieferer Foxconn herausschmuggelten, wurden zu harten Strafen verurteilt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 93 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Ein chinesisches Gericht hat drei Personen zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie von einem Apple-Zulieferer Informationen über das iPad 2 gestohlen haben sollen, bevor das Tablet in den Handel gelangte. Wie das Wall Street Journal meldet, soll der Chef eines Elektronikzubehörherstellers eine frühere Mitarbeiterin sowie einen zu diesem Zeitpunkt aktiven Angestellten des Auftragsherstellers Foxconn dafür bezahlt haben, Geschäftsgeheimnisse zu verraten. Der Zubehörhersteller wollte sich so einen Marktvorteil verschaffen und als eines der ersten Unternehmen passende Hüllen für das iPad 2 verkaufen.

Der Shenzhen Bao'an People's Court verurteilte den Firmenchef zu einer Gefängnisstrafe von 18 Monaten und eine Geldstrafe von 16.000 Euro, der Mitarbeiter, der die Details weitergab, erhielt 14 Monate mit einer Geldstrafe von rund 10.000 Euro. Die Frau, die den Kontakt zu dem Foxconn-Mitarbeiter herstellte, der in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung gearbeitet haben soll, muss für 12 Monate ins Gefängnis und 3200 Euro Strafe zahlen.

Der Zubehörhersteller zahlte laut dem Bericht zunächst rund 2200 Euro, um den Kontakt zu dem Foxconn-Mitarbeiter herzustellen. Außerdem versprach er Rabatte für die Produkte seiner Firma. Der Foxconn-Mitarbeiter besorgte anschließend digitale Fotos der Rückseite des iPad 2. Dies sei bereits im September 2010 erfolgt, so das Gericht, sechs Monate vor der öffentlichen Ankündigung des Geräts. In einem Statement hieß es weiter, der Chef der Zubehörfirma und die ehemalige Angestellte hätten Foxconn "großen Schaden" zugefügt. "Alle drei haben außerdem Geschäftsgeheimnisse verletzt."

Es ist nicht der erste Vorfall in China, bei dem es um Geheimnisverrat rund um Apple geht. Im Juli 2009 beging ein 25-jähriger Foxconn-Mitarbeiter in Shenzhen Selbstmord, nachdem er von einem Sicherheitsbeamten der Firma befragt worden war. Zuvor war ein iPhone-Prototyp verschwunden. Dem Mitarbeiter war vorgeworfen worden, etwas mit dieser Sache zu tun gehabt zu haben. (bsc)