Hacker-Gruppen verbünden sich

LulzSec und Anonymous, die sich zuvor angefeindet hatten, wollen nun gemeinsame Sache machen.

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Die zwei weltweit vermutlich umtriebigsten Hacker-Gruppen wollen jetzt gemeinsam gegen Regierungen und die Finanzwelt ins Feld ziehen: Nachdem sich Lulz Security (LulzSec) und Anonymous verbrüdert hatten, rühmten sie sich am späten Montag auf Twitter, im Rahmen der "Operation Anti-Security" eine Polizei-Webseite in Großbritannien lahmgelegt zu haben. Die Behörde für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens (SOCA) ist seit vergangener Nacht über www.soca.gov.uk nicht zu erreichen.

Die Hacker-Gruppen hatten ihren Pakt am Sonntag über Twitter verkündet, nachdem sie sich zuvor mehrfach angefeindet hatten. LulzSec galt eher als "Spaßguerilla" und war in den vergangenen Wochen mit Attacken auf den Unterhaltungskonzern Sony, den US-Senat und den US-Geheimdienst CIA bekannt geworden. Anonymous dagegen verfolgte von Anfang an politische Ziele und hat sich als Unterstützer der Enthüllungsplattform Wikileaks einen Namen gemacht.

Regierungen und Banken wüssten gar nicht, was auf sie zukomme, twitterte Anonymous. Und LulzSec kündigte an, nach dem Angriff auf die britische Polizeibehörde gleich mehrere weitere Ziele ins Visier nehmen zu wollen. In einer im Web verbreiteten Erklärung begründete LulzSec die Attacken mit den ihrer Meinung nach fortschreitenden Bemühungen der Regierungen, das Internet zu dominieren und zu kontrollieren.

"Unser oberstes Ziel ist es, jegliche Art von geheimen Regierungsinformationen zu stehlen und zu verbreiten", erklärte Lulz Security. "Hauptziele sind Banken und andere hochrangige Einrichtungen." Die Hacker sprachen von einem "Krieg" gegen diejenigen, die die Freiheit einschränken wollten. "Zusammen können wir uns verteidigen, damit unsere Privatsphäre nicht von profitgierigen Geschäftemachern überrannt wird."

Anonymous hat am Wochenende seinen Plan für die nächsten zwölf Monate in Form eines Videos veröffentlicht. Dabei geht es vage darum, die Menschen in drei Phasen aus der "Sklaverei" zu befreien, indem sie sich durch die Verbreitung von und die Suche nach Wissen und durch geeignete Werkzeuge selbst entfalten. Sie sollten lieber in Edelmetalle als in die Produkte der Finanzwirtschaft investieren und ihren grünen Daumen entdecken. In der nun laufenden ersten Phase soll diese Botschaft möglichst weit verbreitet werden.

Siehe dazu auch den c't-Onlinetalk in DRadio Wissen:

(anw)