Shagbook-Betreiber wehrt sich gegen Facebook

Die Betreiber des größten Social Network wollen nicht, dass die Dating-Website unter einem – nach Ansicht Facebooks – allzu ähnlichen Namen firmiert.

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Der Betreiber des sozialen Online-Netzwerks Facebook geht weiter konsequent gegen Unternehmen vor, die einen seiner Ansicht nach allzu ähnlichen Namen benutzen. Nachdem Facebook unter anderem vor einem Jahr den Internet-Dienstleister Teachbook verklagte, hat es sich in diesem Jahr das Dating-Angebot Shagbook vorgenommen und sich beim US-amerikanischen Patentamt über die Verwendung des Namens beschwert. Dessen Betreiber erwiderte kürzlich, er gehe davon aus, dass alle Anmeldungen des Markennamens "Facebook" ungültig seien. Es handele sich um einen generischen Begriff, der daher nicht geschützt werden könne.

Bücher mit Bildern von Personen würden schon seit längerer Zeit beispielsweise von Bildungsinstitutionen verwendet, meinen die Shagbook-Betreiber. Diese gedruckten Bücher, die die Kontaktaufnahme erleichtern sollen, seien nach und nach durch Online-Angebote ersetzt worden. Noch 2003 habe es diverse solcher geschlossener Netze gegeben, die sich "Facebook" oder "look book" nannten. Ein solches habe 2004 auch Mark Zuckerberg unter der Adresse thefacebook.com für Harvard-Studenten installiert.

Dafür habe er eine Software per reverse engineering nachgebildet, ohne den Urheber Think Computer um Erlaubnis zu fragen, schreiben die Shagbook-Betreiber weiter. Vor diesem Hintergrund sei 2008 ein Markenrechtsstreit über die Begriffe "Facebook" und "Thefacebook" entbrannt; dieser wurde im Mai 2009 beigelegt. Mittlerweile stritten sich die Parteien über den Begriff "Facemail". Facebook sei bekannt als "Marken-Tyrann", der mit seinem Geld vor Gericht und beim Patentamt versuche, potenzielle Konkurrenz klein zu halten.

Facebook hatte argumentiert, die Begriffe "Shagbook" und "Facebook" seien sich sehr ähnlich. Der Betreiber habe es darauf abgesehen, von der Popularität des größten Social Netzworks der Welt zu profitieren. Das zeige schon ein früherer Entwurf für die Gestaltung des Shagbook-Logos, und zwar mit ähnlicher, weißer Schrift auf blauem Grund wie das Facebook-Emblem. Das US-Patentamt möge die Registrierung der Marke "Shagbook" vom 24. Mai 2010 rückgängig machen, damit die Marke "Facebook" nicht weiter beschädigt wird. Das Wort "shag" bedeute schließlich laut englischem Wörterbuch, mit jemandem sexuell zu verkehren.

Im Verfahren zwischen Facebook und Teachbook ist noch keine Entscheidung gefallen. Das Online-Netzwerk für Lehrer ist noch unter diesem Namen erreichbar. (anw)