50 Jahre Mauerbau: Infos und Gedenken im Web

Am 13. August vor einem halben Jahrhundert hat die DDR begonnen, die Grenze zwischen dem sowjetischen Sektor und West-Berlin abzuriegeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 273 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Am 13. August vor 50 Jahren riegelte die DDR die Grenze zwischen dem sowjetischen Sektor und West-Berlin hermetisch ab. Provisorische Panzersperren und Stacheldraht wurden mit der Zeit durch eine Betonmauer ersetzt, die "Berliner Mauer" entstand. Durch den von der DDR so genannten antifaschistischen Schutzwall sollte der Strom der Flüchtlinge gestoppt werden, denn bis dahin hatten fast 3 Millionen Menschen den "Arbeiter- und Bauernstaat" in Richtung Westen verlassen. In den Jahren 1961 bis zum Mauerfall 1989 wurden an der Grenzanlage nach jüngsten Forschungen (PDF-Datei) mindestens 136 Menschen getötet.

Der einst zwangsweise stille Pariser Platz am Brandenburger Tor ist – nach Ansicht so mancher Anrainer – zur "Rummelmeile der Nation" geworden. Seit 1989 blieb von den ehemaligen Grenzanlagen in Berlin nicht mehr viel übrig. Wer sich dennoch vor Ort ein Bild von ihrem Verlauf machen will, kann auf seinem iPhone eine kostenlose Anwendung der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) nutzen. Eine ähnliche App gibt es auch für Android-Handys, allerdings kostet sie knapp 2 Euro. Und wer wissen will, wo heute noch nicht nur weltweit, sondern auch in und um Berlin Reste der Mauer sind, findet sie auf der Website Denkmallandschaft Berliner Mauer.

Die BpB informiert nicht nur via mobiler Anwendung, sondern auch mit einer eigenen Abteilung auf ihrer Website. Außerdem hat sich die Bundeszentrale neben dem Zentrum für Zeithistorische Forschung und dem Deutschlandradio an der Website Chronik der Mauer beteiligt. Umfangreiche Informationen bietet auch die private Website Die Berliner Mauer.

Das Bundesinnenministerium hat für den 13. August bundesweit Trauerbeflaggung angeordnet. In Berlin selbst findet an dem Tag an der Bernauer Straße/Ackerstraße eine Gedenkveranstaltung mit Konzerten und Gesprächen statt. Der Zeitplan lässt sich der Website der "Gedenkstätte Berliner Mauer" entnehmen. Dort finden sich auch weitere Informationen über den Aufbau des Bollwerks und der sonstigen Grenzanlagen bis hin zu ihrem Abriss sowie auch Bildungsangebote für Kinder, Erwachsene und Lehrer. Interessierte können dort Kontakt mit Zeitzeugen aufnehmen.

Die vom Deutschen Bundestag herausgegebene Wochenzeitung Das Parlament hat anlässlich des Jahrestags eine auch im Internet erhältliche Themenausgabe veröffentlicht. Sie enthält unter anderem Gastbeiträge von Wissenschaftlern, Schriftstellern und Journalisten. Die Fernsehzuschauer, die die seit Tagen schon im Programm auftauchenden Dokumentationen und Spielfilme verpasst haben oder nicht genug von dem Thema bekommen können, seien auf die vierstündige Spiegel-TV-Dokumentation "50 Jahre Mauerbau" am Samstagabend um 22.30 Uhr auf Vox hingewiesen. Die ARD überträgt am Samstag ab 10 Uhr die Gedenkveranstaltung und der "Ereigniskanal" Phoenix widmet sich an seinem gesamten Programmtag dem Thema.

Auch für Interessierte aus dem Ausland gibt es diverse Angebote zum Thema: Berlin.de beispielsweise richtet sich mit einem eigenen Angebot zur Mauer an Englischsprachige. Die Deutsche Welle zeigt auf ihrer Website dw-world.de ein animiertes Video über die Grenzanlagen mit englischsprachigem Kommentar. Das US-Magazin Life zeigt eine Slideshow zum Werden und Vergehen der Mauer. (anw)