SSD-Puffer für Festplatten jetzt auch in Notebooks

In Gaming-Notebooks nutzt Samsung die Diskeeper-Software ExpressCache, die eine SSD als schnellen Cache für lahme Magnetscheiben einbindet.

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Mit Diskeeper ExpressCache kommt eine weitere Hybridtechnik für die gleichzeitige Nutzung von Flash-Speicher und Magnetfestplatten als Massenspeicher zum Einsatz: Samsung nutzt das Verfahren bei der neuen Notebook-Baureihe Serie 7 Gamer mit 17,3-Zoll-Display. ExpressCache funktioniert ausschließlich unter Windows 7, kommt aber – abgesehen vom Vorhandensein einer SSD und einer Festplatte – ohne besondere Hardware-Voraussetzungen aus. Intels Smart Response Technology hingegen arbeitet bisher nur zusammen mit dem Chipsatz Z68, Seagate fertigt die Hybridfestplatte Momentus XT mit eingebautem Flash-Cache samt Controller, während Adaptec (maxCache) oder etwa HighPoint spezielle Hostadapterkarten einsetzen.

Laut Diskeeper funktioniert ExpressCache schon mit sehr kleinen Solid-State Disks ab 4 GByte Kapazität. Samsung baut im 1799 Euro teuren und 3,5 Kilogramm schweren Serie 7 Gamer 700G7A 8 GByte ein. Allerdings stecken darin auch gleich zwei 750-GByte-Festplatten.

Weil ExpressCache die SSD nur als Puffer nutzt, sollen bei einem plötzlichen Stromausfall oder selbst beim Entfernen der SSD keine Daten verlorengehen. Die ExpressCache-Software unterstützt den ATA-Trim-Befehl, was bei einigen SSD-Typen eine dauerhaft hohe Datentransferrate beim Schreiben sicherstellt.

SSD-HDD-Hybriden sind im Prinzip für kompakte Mobilcomputer besonders attraktiv, in die bloß eine einzige 2,5- oder 1,8-Zoll-Festplatte passt: Ein Flash-Medium im kompakten mSATA - oder µSSD -Format lässt sich darin oft noch zusätzlich unterbringen. Dennoch hat Intel die eigene SSD-Caching-Technik zunächst an den vergleichsweise seltener verkauften Desktop-PC-Chipsatz Z68 gekoppelt – möglicherweise als Testballon, um Erfahrungen mit der Technik zu sammeln. Seit der Einführung des Z68 von drei Monaten sind auch schon mehrere neue Versionen des Windows-Treibers Rapid Storage Technology (RST) erschienen, der seit der Version 10.5 Smart Response (SRT) nutzbar macht.

Nach Firmenangaben enthält ExpressCache auch Algorithmen, die einer Fragmentierung der Daten entgegenwirken – das Unternehmen Diskeeper ist besonders als Hersteller von Defragmentierungs-Tools bekannt und lieferte Microsoft auch ein solches Programm, welches zum Lieferumfang von Windows 2000 gehörte. Damals gab es vor allem in Deutschland Kritik daran, weil sich Diskeeper-Gründer Craig Jensen zu Scientology bekannte.

Das Serie 7 Gamer 700G7A stattet Samsung auch abgesehen von ExpressCache und zwei Festplatten opulent aus: Intels Quad-Core-Prozessor Core i7-2630QM (2 GHz) bindet vier Speichermodule mit insgesamt 16 GByte RAM an, ein AMD Radeon HD 6970M (2 GByte GDDR5) sorgt für 3D-Beschleunigung und decodiert HD-Videos vom integrierten Blu-ray-Laufwerk. Auch USB 3.0 ist vorhanden. Der Akku soll bis zu 3,5 Stunden lang durchhalten. (ciw)