Financial Times verschwindet aus dem App Store

Die Wirtschaftszeitung war stets unzufrieden mit Apples neuem Regelwerk für Inhalteanbieter – nun entfernte sie die nativen FT-Apps für iPhone und iPad aus dem App Store.

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Die iPhone- sowie iPad-App der Financial Times ist nicht mehr im App Store erhältlich. [Update: Die FT habe die Apps nach "einvernehmlichen Gesprächen mit Apple" aus iTunes entfernt, erklärte Pressesprecher Tom Glover gegenüber Mac & i.] In Reaktion auf Apples neue Regeln für Apps von Inhalteanbietern hat die Wirtschaftszeitung bereits seit Anfang Juni als Alternative zu den nativen Apps eine speziell auf iOS-Safari ausgelegte Web-Anwendung im Angebot. Mitte Juni wies die Financial Times Abonnenten darauf hin, dass die App nur noch als Zwischenlösung verfügbar sei. Die FT hatte sich zudem in den vergangenen Monaten daran gestört, Kundendaten nicht mehr automatisch zu erhalten – bei Abschluss eines In-App-Abos bleibt dem Nutzer die Wahl, ob er bestimmte persönliche Angaben (Name, E-Mail und Postleitzahl) an den Verlag weiterreicht.

Ein FT-Sprecher bestätigte gegenüber dem Fachblog paidContent, dass die Apps "nicht mehr länger für neue Nutzer über iTunes" erhältlich sind und verwies auf die Web-App. Der App Store bleibe aber ein "wichtiger Kanal" für werbefinanzierte Apps, ergänzte der Sprecher und die jetzt zurückgezogenen Apps würden weiterhin funktionieren. Das Schwesterblatt Financial Times Deutschland gehört einem anderen Verlag und ist als iOS-App unverändert im App Store zu finden.

Apple verlangt seit Frühjahr 2011 von Inhalteanbietern, Links auf externe Kaufangebote aus ihren Apps zu entfernen. Dieser Vorgabe ist eine Reihe bekannter App-Anbieter gefolgt, so strich beispielsweise Amazon die Verknüpfung zum eigenen Buchladen aus der Kindle-iOS-App. Ursprünglich forderte Apple, externe Kaufangebote stets auch als In-App-Kauf "zum gleichen oder niedrigeren Preis" bereitzustellen, strich diese Regel allerdings im Juni aus seinen App-Store-Richtlinien. Bei In-App-Käufen behält der iPad-Hersteller 30 Prozent des Umsatzes ein. (lbe)