Volvo entwickelt Elektroautos gemeinsam mit Siemens

Siemens liefert an Volvo Motoren und weitere Komponenten zum Bau von Elektroautos. Die zum chinesischen Autobauer Geely gehörende Pkw-Marke kündigt zur IAA ein Plattformkonzept für verschiedene Elektro- und Hybridmodelle an.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Siemens und Volvo arbeiten bei der Entwicklung von Antrieben für Elektroautos zusammen. Erstes gemeinsames Projekt ist die Ausrüstung des Volvo C30 Electric mit einem Siemens-Antrieb einschließlich der Leistungselektronik und Ladetechnik. Noch 2011 soll das Fahrzeug erste Straßentests absolvieren, gaben die Unternehmen heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. Ab Ende 2012 liefert Volvo 200 Exemplare des C30 Electric an den Münchner Elektrokonzern, wo sie als Testflotte unter Alltagsbedingungen getestet werden sollen.

Von Siemens neu entwickelte Komponente für E-Autos: Dieser Umrichter ist für verschiedene Leistungsklassen bis zu 80 kW bei 400 V skalierbar.

(Bild: Siemens)

Außer in diesem rein elektrisch angetriebenen Kleinserienmodell will Volvo die Siemens-Technik im Rahmen eines so genannten Plattformkonzepts auch für andere Modelle einsetzen. Hierzu zählen Hybridautos mit einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor, die eine höhere Reichweite als batterieelektrische Autos haben. Auf der IAA (15. bis 25. September 2011) will Volvo sein Plattformkonzept vorstellen. Siemens verweist auf seine Kompetenz bei elektrischen Antrieben, Batteriemanagement und Ladetechnik in anderen Bereichen der Elektromobilität, etwa bei Schienenfahrzeugen.

Die schwedische Pkw-Marke, die nach ihrer Zugehörigkeit zum Ford-Konzern im Frühjahr 2010 vom chinesischen Autobauer Geely übernommen wurde, setzt auf China als wichtigen Wachstumsmarkt. Elektroautos stehen zwar auch in der Volksrepublik noch im Schatten der immer zahlreicher werdenden Pkw mit Verbrennungsmotor, doch hat China eine Schlüsselfunktion für den Markterfolg der Elektromobilität: Erstes ist das Land inzwischen der größte Pkw-Markt der Welt, zweitens investiert der Staat massiv in die Forschung an Elektroautos und drittens ist das Reich der Mitte einer der wichtigsten Produzenten von Rohstoffen für Elektromotoren und Akkus wie zum Beispiel seltenen Erden.

Der weltgrößte Autozulieferer Bosch hatte vor wenigen Tagen die Einschätzung geäußert, dass sich Elektroautos ab Mitte des kommenden Jahrzehnts Schritt für Schritt durchsetzen und von da an weniger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkauft werden. Auch Audi-Chef Rupert Stadler erwartet ein Wachstum für Elektroantriebe in der kommenden Dekade, nach seinen Worten haben aber auch Verbrennungsmotoren eine Zukunft.

Weitere Informationen zur Kooperation von Volvo und Siemens finden Sie im Beitrag Elektrogroßhandel auf heise Autos. (ssu)