Der nächste Brockhaus kommt gleichzeitig auch digital

In diesem Herbst sollen die ersten sechs der 30 Bände der 21. Auflage erhältlich sein. Wahlweise gibt es dann den Inhalt erstmals parallel auch auf USB-Stick und zwei DVDs.

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Der Verlag Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus hat heute in Mannheim die kommende 21. Auflage seiner Brockhaus Enzyklopädie vorgestellt. Sie soll erstmals parallel zum Erscheinen der ersten sechs der 30 geplanten gedruckten Bände am 19. Oktober in einer elektronischen Version auf einem USB-Stick und zwei DVDs für multimediale Inhalte erhältlich sein. Der Preis beträgt 1500 Euro.

Auf 24.500 Seiten umfasse die Enzyklopädie rund 300.000 Stichwörter und etwa 40.000 Bilder, Satellitenaufnahmen, Grafiken und ganz- oder mehrseitige Bildtafeln, teilt der Verlag mit. Die letzten Bände der 21. Auflage sollen im Herbst 2006 erscheinen. Käufer der gedruckten und der digitalen Version sollen bis zum Jahr 2010 Zugriff auf die passwortgeschützte Seite brockhaus-enzyklopaedie.de erhalten. Die dazugehörige Datenbank lag im Juni zeitweise offen im Internet. Der Zugriff auf das Online-Angebot sei mit den neuesten Versionen des Internet Explorer, Firefox, und Safari möglich, teilt der Verlag mit. Geeignet seien auch minibrowserfähige PDAs, Smartphones oder Pocket-PCs.

Die "ehrenamtlichen Kollegen" von Wikipedia haben heute Brockhaus zur 21. Auflage gratuliert. Kurt Jansson, Erster Vorsitzender des Vereins Wikimedia Deutschland e.V., meint, "je vielseitiger das Angebot an Nachschlagewerken ist, sei es online oder offline, desto besser für den Leser, der bei seinen Recherchen dann mehrere Quellen zu Rate ziehen kann." Das Ziel aller Enzyklopädisten, den Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien, sei noch nicht erreicht. Der Brockhaus werde auch in diesem Jahrhundert hier eine wichtige Rolle spielen.

Der Brockhaus-Sprecher Klaus Holoch hatte sich im August kritisch über das internationale Projekt zum Aufbau von Enzyklopädien in allen Sprachen der Welt geäußert. Zwar finde er es interessant, was bei Wikipedia stattfindet, es sei aber wegen der mangelnden Qualität kein verlässliches Lexikon.

Siehe dazu auf Technology Review: (anw)