US-Demokraten wollen T-Mobile-USA-Übernahme durchdrücken

15 demokratische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses haben Präsident Barack Obama in einem Brief dazu aufgefordert, Bedenken seiner Regierung gegen die Übernahme durch AT&T auszuräumen.

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Die Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T würde bis zu 96.000 neue Jobs schaffen, meint Heath Shuler, demokratischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses. Auch würde die Reichweite des breitbandigen Internets in den USA größer. Vor diesem Hintergrund ist es für ihn unverständlich, dass die US-Regierung der geplanten Fusion Steine in den Weg legt. Zusammen mit 14 Fraktionskollegen hat er deshalb einen offenen Brief an den US-Präsidenten Barack Obama verfasst.

Im März wurde bekannt, dass die Deutsche Telekom ihre US-Tochter für 39 Milliarden US-Dollar an AT&T verkaufen will. Das stieß auf Widerstand beim Konkurrenten Sprint, aber auch bei den Kartellwächters des US-Justizministeriums, die ebenso wie Sprint eine Klage gegen das Vorhaben eingereicht haben.

"Der Weg der wirtschaftlichen Erholung ist lang. Aber wir haben eine Möglichkeit vor uns, sofort Jobs zu schaffen und Investitionen in die Infrastruktur zu fördern", so Shuler. Er drängt Obama dazu, die positiven Effekte der Übernahme wahrzunehmen und die Bedenken seiner Regierung auszuräumen.

AT&T habe angekündigt, 5000 Arbeitsplätze, die momentan im Ausland angesiedelt seien, in die USA zu holen. Dazu kämen die 50.000 bis 96.000 Arbeitsplätze, die sich laut einer von Shuler nicht benannten Studie als positiver Effekt für den Arbeitsmarkt ergäben. Der Ausbau der Breitband-Infrastruktur, der durch die Fusion angeschoben würde, ergebe laut den Marktforschern von Deloitte 371.000 bis 771.000 neue Jobs. Diese müssten gegen die vom US-Justizministerium eingebrachten Bedenken, der Wettbewerb könne geschwächt werden, abgewogen werden.

Das zuständige Gericht wird voraussichtlich kommende Woche am 21. September die Argumente von AT&T und dem Justizministerium anhören. Der Konzern hatte bisher unter anderem argumentiert, er brauche das Spektrum im Besitz von T-Mobile USA für den Ausbau, um der zunehmenden mobilen Nachfrage nachkommen zu können. (anw)