Microsoft: Fachkräftemangel verschärft sich

Der US-Softwarehersteller sucht in Deutschland Fachkräfte, insbesondere für das zukunftsträchtige Cloud Computing. Gerade erst hatte Siemens davor gewarnt, dem Unternehmen drohe eine Lücke von 14.000 Fachkräften.

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Der Softwarehersteller Microsoft sucht händeringend neue Mitarbeiter in Deutschland. In den vergangenen Monaten habe sich der Mangel an Fachkräften spürbar verschärft, sagte Microsoft-Deutschland-Chef Ralph Haupter laut dpa. "Der Markt zieht an." Allein seit Ende August hat Microsoft rund 100 offene Stellen auf seiner Webseite ausgeschrieben. Microsoft beschäftigt rund 2700 Mitarbeiter in Deutschland, den Großteil davon in der Zentrale in Unterschleißheim bei München.

Besonders gesucht seien Spezialisten für das Cloud Computing, hieß es. Dessen Markt werde Schätzungen zufolge in Deutschland von derzeit 1,9 Milliarden Euro auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 wachsen, so Haupter. Zusammen mit dem Computerhersteller Hewlett-Packard will Microsoft in den kommenden drei Jahren weltweit 250 Millionen Dollar investieren, um das Cloud Computing weiter voranzutreiben, hieß es in einer Mitteilung von Montag.

Zusammen mit dem Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID) haben Microsoft und HP eine Konzeptstudie erstellt ("Sachsen Cloud"), bei der Infrastruktur und Fachverfahren getrennt sind. Durch eine zentral gehostete Exchange-Implementierung sollen Kosten reduziert und die Produktivität gesteigert werden.

Ende voriger Woche hatte ein anderer großer Konzern davor gewarnt, dass ein Fachkräftemangel drohe. Siemens-Personalvorstand Brigitte Ederer sagte in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt, ihrem Unternehmen drohe eine Lücke von 14.000 qualifizierten Arbeitnehmern im Jahr 2020. Vor diesem Hintergrund wolle Siemens die Kinderbetreuung ausbauen. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen sagte vorige Woche auf dem Außenwirtschaftstag in Bremen, der Fachkräftemangel drohe sich negativ auf den gesamten Arbeitsmarkt auszuwirken. Es müssten die Potenziale von Älteren und Frauen besser ausgenützt werden. (anw)