Verteidigungsminister warnt vor Smartphones im Kampfeinsatz

Durch die Ortungsfunktionen der Telefone könnte der Gegner Truppenbewegungen nachvollziehen, heißt es in einem Schreiben des von Thomas de Maizière geführten Ministeriums.

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Das von Thomas de Maizière (CDU) geführte Verteidigungsministerium weist in einem Schreiben auf die Risiken von eingeschalteten Smartphones bei der Bundeswehr hin. Dies berichtete die Wirtschaftswoche. Komfort-Telefone wie Apples iPhone seien in der Bundeswehr nicht grundsätzlich verboten, aber das Ministerium weise nun entschiedener auf die Gefahren hin und erinnere an die Möglichkeit, Verbote auszusprechen: "Die Dienststellen können deshalb während eines Einsatzes oder in militärischen Sicherheitsbereichen die Verwendung von Smartphones generell, temporär oder personenbezogen untersagen", zitiert das Blatt aus dem Schreiben.

Grund für die Warnung sei die Ortungsfunktion der Smartphones, die im Ernstfall auch dem Gegner die Aufenthaltsorte der Soldaten und damit auch Truppenbewegungen offenbaren könnten. Das Verteidigungsministerium folge mit seiner Warnung den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Das Blatt spekuliert darüber, dass Thomas de Maizière durch seine frühere Position als Innenminister besonders mit dem Thema vertraut sei und nun auch die Truppe vor den Risiken warnen wolle.

Jedes eingeschaltete Mobiltelefon lässt sich durch die Betreiber der Sendemasten orten. Im Unterschied zu normalen Handys verfügen manche Smartphones über genaue Ortungsfunktionen mittels GPS, viele können ihre Position via Triangulation von bekannten WLAN-Basisstationen ermitteln. Zusätzlich speichern manche Geräte Daten über verwendete Funknetzzellen. Die Orts-Daten können Diensteanbietern übermittelt werden, etwa zur Nutzung von Location-based Services ("Was gibt es in der Nähe?"). (jes)