Samsung kündigt DDR3-RAM für 2006 an

Speicherchip-Weltmarktführer Samsung hat einen DDR3-DRAM-Prototypen mit 512 MBit Kapazität und 533 MHz Taktfrequenz hergestellt.

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Speicherchip-Weltmarktführer Samsung hat einen DDR3-DRAM-Prototypen mit 512 MBit Kapazität und 533 MHz Taktfrequenz hergestellt. Der Chip soll mit 1,5 Volt Spannung arbeiten, also noch etwas weniger als die 1,8 Volt von DDR2-RAM. Mit der hohen Taktfrequenz und der geringen Betriebsspannung führt DDR3-Speicher die Roadmap für immer leistungsfähigere und sparsamere Hauptspeicher-Architekturen weiter; laut IDC-Marktforschern soll DDR3-RAM im Jahr 2009 65 Prozent Anteil am gesamten DRAM-Markt haben. Samsung will DDR3-RAM in einem 80-Nanometer-Prozess herstellen.

Zurzeit dominiert noch das bereits 2001 eingeführte DDR-RAM den Markt der Speicherchips für PCs und Server. Seit Mitte letzten Jahres sind DDR2-Chipsätze für Intels Pentium 4 auf dem Markt, 2006 will auch AMD auf DDR2-RAM umsteigen. Dieser Speichertyp ist bisher in den "Speed Grades" DDR2-400 (auf PC2-3200-Modulen für 200 MHz Taktfrequenz), DDR2-533 (PC2-4200, früher PC-4300 genannt, 266 MHz) und allmählich auch als DDR2-667 (PC2-5300, 333 MHz) zu haben und soll noch 400 MHz erreichen (DDR2-800/PC2-6400), bevor der Umstieg auf DDR3 eingeplant ist. Die Standardisierung liegt beim Industriegremium JEDEC.

Bei Servern wird ab 2006 der Einsatz von Fully-Buffered-DIMMs (FB-DIMMs) erwartet, eine Abkehr vom bisherigen Speicherbus, bei dem die Datenleitungen jedes einzelnen Speicherchips direkt mit dem Speicher-Controller verbunden sind. Auf FB-DIMMs sitzt stattdessen ein Advanced Memory Buffer (AMB), der mit dem Speicher-Controller und den anderen AMBs auf weiteren FB-DIMMs kommuniziert. Dieser Umweg verlängert zwar die Latenzzeiten ein wenig, soll aber wesentlich größeren RAM-Ausbau bei voller Betriebsfrequenz ermöglichen, als es mit heutigen Registered-DIMMs machbar wäre. Bei der FB-DIMM-Architektur ist prinzipiell die Art der Speicherchips unabhängig vom Speicher-Controller -- es ist also theoretisch unwichtig, ob auf dem einzelnen Speichermodul DDR2- oder DDR3-Chips sitzen (in der Praxis dürfte dies aber dennoch eine Rolle spielen, beispielsweise wegen der Spannungsversorgung).

GDDR3-Speicher für Grafikkarten ist bereis seit einiger Zeit auf dem Markt. Weil die Chips auf den Grafikkarten direkt verlötet sind und deshalb mit dem Speicher-Controller über kürzere Signalpfade und ohne störende Steckverbinder kommunizieren, sind wesentlich höhere Taktfrequenzen möglich. (ciw)