Mobilfunknetze hielten "Kyrill" stand

Außer Engpässen an Bahnhöfen, in denen gestern viele Reisende wegen der Einstellung des Bahnverkehrs gestrandet sind, funktionierten die Mobilfunknetze während des Orkans nach Angaben der Betreiber sehr gut.

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Die Netze der großen Mobilfunkbetreiber haben den Härtetest durch Orkan "Kyrill" in Deutschland ohne größere Schäden überstanden. "Das Netz hat sehr gut funktioniert", sagte Vodafone-Sprecher Jens Kürten heute laut dpa. Zeitweise sei es an Bahnhöfen und Flughäfen zu Kapazitätsengpässen gekommen, "als alle gleichzeitig telefonieren wollten". Aber auch Stromausfälle seien mit Hilfe von Batterien und Generatoren gut überbrückt worden. Zudem sei keiner der Techniker verletzt worden.

Eine ähnliche Bilanz zog T-Mobile in Bonn: Außer Engpässen an Bahnhöfen seien die Netze stabil geblieben. Bei E-Plus kam es zu einzelnen Schäden an Sende-Antennen, "es ist aber kein Mast umgestürzt", sagte eine Unternehmenssprecherin. Dafür sei es auch an Bahnhöfen nicht zu Netzüberlastungen gekommen. Die Mitarbeiter von E-Plus und Vodafone waren in den Unternehmenszentralen in Düsseldorf bereits am Donnerstagmittag aufgefordert worden, vor Einsetzen des Sturms nach Hause zu fahren. "Außer natürlich die Teams der Netzüberwachung", hieß es.

Die Deutsche Bahn erhöht nach eigenen Angaben wegen der gestiegenen Anfragen zum Beispiel an die Online-An- und -Abfahrtspläne ihres Systems die Kapazitäten. Anders als sonst üblich werden dort momentan die aktuellen Verspätungen nicht angezeigt. Unter der seit heute alternativ angebotenen kostenlosen Hotline meldet sich derzeit nur ein Besetztzeichen, obwohl der Anschluss frei sei, wie ein Sprecher der Bahn mitteilte. Das sei auf Netzprobleme der Dienstleister zurückzuführen.

Nachdem gestern der Bahnverkehr komplett eingestellt wurde, konnte der Nahverkehr vielerorts wieder aufgenommen werden. Insgesamt ist der Bahnverkehr heute bundesweit noch eingeschränkt, heißt es bei der Bahn. Im Internet schlug sich das Interesse an dem Orkan unter anderem darin nieder, dass einige Wetter-Seiten zeitweise nicht erreichbar waren, so zum Beispiel die des deutschen Wetterdienstes. (anw)