Erste Grafikbenchmarks von Nvidias Tegra 3

Erste Messwerte aus der GLBenchmark-Datenbank zeigen: die ULP-GeForce-Grafikeinheit des Tegra 3 ist zwar flinker als beim Vorgänger, kommt aber nicht an die Grafikleistung der aktuellen iPhones und iPads heran.

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Die ULP-GeForce-GPU des Tegra 3 beherbergt 8 Pixel-Shader- und 4 Vertex-Shader-Rechenkerne.

(Bild: Nvidia)

Die ersten Grafik-Benchmarks eines Tegra-3-Gerätes sind in der Datenbank des GLBenchmarks aufgetaucht. Sie zeigen, dass die ULP-GeForce-Grafikeinheit des Tegra 3 bei der Berechnung grafisch aufwendiger 3D-Szenen im Vergleich zum Tegra-2-Vorgänger teilweise stark von den vier zusätzlichen Pixel-Shader-Einheiten profitiert. An die Grafikleistung der PowerVR-GPU SGX 543MP2, wie sie etwa in Apples A5-Prozessor des iPhone 4S oder iPad 2 steckt, kommt Tegra 3 allerdings nicht heran.

Die Benchmark-Werte stammen vom Lenovo LePad K2 (Android 3.2, 1920×1200). GLBenchmark 2.1 bietet auch Offscreen-Messungen, die unabhängig von der Auflösung des Displays immer mit 1280×720 Bildpunkten laufen und nicht durch die vertikale Synchronisation gebremst werden. Daher konnten wir kurzfristig noch aussagekräftige 720p-Vergleichsmessungen mit dem Lenovo Thinkpad-Tablet durchführen, in dem ein Tegra-2-Einchipsystem steckt und dessen Display eigentlich 1280×800 Bildpunkte zeigt. Auch ein iPhone 4S und iPad 2 zogen wir hinzu.

Egypt Offscreen 720p PRO Offscreen 720p
Tegra 31 63,1 fps 82,6 fps
Tegra 22 24,1 fps 42,4 fps
iPhone 4S2 73,1 fps 122,7 fps
iPad 22 88,8 fps 150,1 fps
Quelle: 1GLBenchmark-Datenbank, 2Eigene GLBenchmark-Messungen

So schafft der Tegra-2-Prozessor etwa beim PRO-Offscreen-Test 42,4 fps, das Tegra-3-System 82,6 fps und ist damit fast doppelt so schnell. Die Szene profitiert stark von den vier zusätzlichen Pixel-Shader-Prozessoren, die im neuen ULP GeForce stecken. Insgesamt beherbergt er 8 Pixelshader-Einheiten, beim Tegra-2-Pendant sind es 4. Die Anzahl der Vertex-Shader-Einheiten (4) hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert.

Zum Vergleich: So groß ist der gesamte Tegra-3-SoC.

(Bild: Nvidia)

Zur Vorstellung des Tegra-3-Prozessors erklärte Nvidias Marketing-Direktor Matt Wuebbling, dass seine neue GPU bis zu dreimal schneller sei als noch beim Tegra 2 (Tegra 250) – untermauerte diese Aussage allerdings nicht mit Zahlen. Auf der Nvidia-Homepage findet sich dazu nun eine Fußnote, die auf den Egypt-Testdurchlauf des GLBenchmark verweist. In dieser Szene zeigt sich folgendes: Das Lenovo LePad K2 spuckt beim Offscreen-Durchlauf 63,1 fps aus, unser Tegra-2-Tablet schaffte gerade einmal 24,1 fps – Faktor 2,6. Hier profitiert Tegra 3 offensichtlich stark von seiner höheren CPU-Leistung, welche die GPU nicht ausbremst.

Die Grafikleistung von Apples iPhone 4S und iPad 2 liegt allerdings weit vorn. Die Geräte schaffen im Egypt-Durchlauf 73,1 fps (iPhone 4S) beziehungsweise 88,8 fps, in der PRO-Szene 122,7 und 150,1 fps. Die in den Apple-SoCs jeweils arbeitende Imgagination-Technologies-GPU PowerVR SGX 543MP2 bietet ein für Handhelds effizienteres Renderverfahren und unterstützt außerdem Vollbild-Kantenglättung – der ULP-GeForce lediglich minderwertiges Coverage-Sampling – dies belegen auch die ausgelesenen Extensions von OpenGL ES 2.0. Außerdem können die Rechenkerne dieser PowerVR-GPU sowohl Pixel- als auch Vertex-Shader-Aufgaben übernehmen (Unified Shader) – das soll Gerüchten zufolge erst die Grafikeinheit des Tegra 4 ("Wayne") beherrschen. (mfi)