Die Facebook-Welt: enger vernetzt als die reale Welt

Weniger als "Six Degrees of Separation": Für das soziale Netzwerk liegen Studien vor, die nahelegen, dass die Facebook-Welt engmaschiger vernetzt ist, als es gemeinhin für den Rest der Welt angenommen wird

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Für Facebook liegen Untersuchungen vor, die nahelegen, dass die Welt des sozialen Netzwerks engmaschiger vernetzt ist, als es gemeinhin für den Rest der Welt angenommen wird. So haben Forscher der Università degli Studi di Milano herausgefunden, dass die durchschnittliche Entfernung zwischen zwei beliebigen Mitgliedern bei 4,74 Kontakten liegt. Mit dem Wachstum von Facebook nimmt die Entfernung offensichtlich ab. Bei einer 2008 durchgeführten Untersuchung lag die durchschnittliche Entfernung noch bei 5,28 Kontakten. Auch zur Anzahl der Facebook-Freunde enthalten die Studien interessante Zahlen. So liegt die durchschnittliche Zahl der Freunde bei 190, der Median der Freundezahl liegt bei 100.

50 Prozent der Facebook-Nutzer haben mehr als 100 Freunde.

(Bild: Facebook)

Die Frage, wie weit sind je zwei Menschen im sozialen Graphen voneinander entfernt sind, interessiert Soziologen seit Jahrzehnten. Der amerikanische Psychologe Stanley Milgram untersuchte dies in einem vielbeachteten Experiment, dem Kleine-Welt-Experiment. Dabei erhielten die 60 teilnehmenden Probanden ein Paket, das sie an eine bestimmte Person zu senden hatten. Beim Transport durfte das Paket aber jeweils nur an persönlich bekannte Personen weitergereicht werden.

Aus den Laufwegen schloss Milgram, dass jede Person der US-amerikanischen Bevölkerung mit jeder anderen Person durchschnittlich durch sechs Personen verbunden ist, die sich persönlich kennen. Dafür prägte Milgram den Begriff "Six Degrees of Separation". Milgram Studie wurde unter anderem wegen ihrer dünnen Datenlage kritisiert, regte aber immer wieder neue Studien an. (jo)