Sinkende Batteriekapazität und Heizung als Hauptursachen

Reichweite von Elektroauto sinkt im Winter drastisch

Die Reichweite eines E-Autos schnurrt im Winter schnell auf die Hälfte zusammen. Beim Citroën C-Zero untersuchte die Dekra im einzelnen, welche kleinen und großen Strom­fresser dafür verant­wortlich sind

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  • ssu
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Stuttgart, 14. Dezember 2011 – Dass die Reichweite von Elektroautos stark von der Außentemperatur abhängt, hat sich herumgesprochen – auch wenn erst wenige tausend Batteriefahrzeuge in Deutschland zugelassen sind. Experten der Dekra wollten genauer wissen, wie sich winterliche Bedingungen auf die Akkukapazität auswirken und haben dies anhand eines Citroën C-Zero untersucht. Der fast baugleiche Abkömmling des Mitsubishi i-MiEV zählt zusammen mit diesem und seinem Konzerngeschwister Peugeot iOn zu den im Jahr 2011 meistverkauften Elektroautos in Deutschland.

Vom Stecker auf die Straße

Bei den Tests auf dem Rollenprüfstand gingen die Experten der Frage nach, welcher Anteil der Ladeenergie, die für die Stromrechnung relevant ist, beim Elektroauto letztlich auf der Straße ankommt und wo im einzelnen Verluste auftreten. Bei +22° C erreichte das kleine Elektroauto im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) eine Reichweite von 138 Kilometern. Bei –5° C kam das Elektroauto mit einer Batterieladung nur noch 65 Kilometer weit, entsprechend einem Rückgang um 53 Prozent.

Heizen oder lüften

Bei den Versuchen beachteten die Experten die Bedingungen der ECE-Regelung 101 (als PDF-Datei verfügbar), die zur Messung von C02-Ausstoß und Kraftstoffverbrauch vorgeschrieben sind. Um die Tests realitätsnaher zu gestalten, schalteten sie bei Fahrt unter sommerlichen Bedingungen (+22° C) zusätzlich die Fahrzeuglüftung (Mittelstellung) zu. Bei der simulierten Winterfahrt (–5° C) arbeitete die Heizung auf Volllast, außerdem waren für jeweils 10 Minuten die Heckscheibenheizung und die Sitzheizung aktiv, zudem stand das Gebläse auf Automatik.