Notebook-Schnäppchen

Für 500 Euro bekommt man ein Notebook mit überraschend guter Ausstattung. Wir testen zehn der Schnäppchen-Notebooks mit 13-, 15- sowie 17-Zoll-Display und erklären, für wen sie eine gute Wahl sind, wer vielleicht lieber mehr für ein Notebook ausgeben sollte oder wer mit einem der noch billigeren Netbooks besser bedient ist.

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Die Leistungsfähigkeit der Notebook-Schnäppchen verbessert sich jedes Jahr. In dieser Saison gehören 4 GByte Hauptspeicher, ein Doppelkernprozessor und ein DVD-Brenner zur Grundausstattung, selbst bei den günstigsten 15-Zöllern unter 300 Euro (und dann ohne Betriebssystem). Ein paar schlechter ausgestattete Angebote findet man zwar noch, doch dabei handelt es sich meist um Restposten älterer Geräte, die man getrost ignorieren kann.

Vor ein paar Wochen hätten wir „mit 500 oder sogar 750 GByte Plattenplatz“ in obige Liste geschrieben, doch die Überschwemmungen in Thailand haben nicht nur zu Leid in der dortigen Bevölkerung geführt, sondern auch wichtige Festplatten-Werke lahmgelegt. Dadurch steigen weltweit die Preise. Ob alle zehn getesteten Schnäppchen beim Erscheinen des Hefts noch in der angegebenen Konfiguration erhältlich sind, ist ungewiss, denn mancher Hersteller wird vielleicht kurzfristig Platten mit 250 oder 320 GByte einbauen.

Doch bei allen Notebooks können Sie die Platte nachträglich verhältnismäßig einfach gegen eine größere wechseln; Tipps zum Umzug der Systempartition haben wir in [1] gebracht. Wenn sich die Lage auf dem Weltmarkt beruhigt hat, dürfte man wieder 2,5-Zoll-Platten mit 1 TByte für um 90 Euro bekommen – derzeit liegen sie über 110, teils über 150 Euro, wenn sie überhaupt lieferbar sind.

Die 13-Zöller (links) bieten einen guten Kompromiss aus Portabilität, Preis und Rechenleistung. Netbooks (rechts) sind leichter und viel billiger, aber lahm und für den Dauereinsatz nicht ergonomisch genug. Tablets (vorne) haben die höchste Mobilität, eignen sich aber nicht für jede Aufgabe.

Ab Seite 117 in c't 1/2012 finden Sie den Test von fünf Notebooks mit 15-Zoll-Bildschirm, danach folgen ab Seite 121 in c't 1/2012 drei 17-Zöller und ab Seite 126 zwei 13-Zöller. Wenn Sie sich noch nicht so sicher über Art, Größe und Preis Ihres Rechners sind, finden Sie hier sowohl Informationen, was die Notebooks oberhalb unserer Grenze von 500 Euro zusätzlich bieten, als auch Abgrenzungshilfen zu anderen günstigen Geräteklassen: Netbooks gibt es ab 170 Euro, Tablets ab etwa 350 Euro mit Android 3 und ab 480 von Apple. Muss der Rechner nicht portabel sein, kommen auch Desktop-PCs in Frage.

Auf der Suche nach den allerbilligsten Notebooks landet man unweigerlich bei den Netbooks, die als weiteren Vorzug eine hohe Mobilität aufweisen: Sie wiegen maximal 1,4 Kilogramm, haben ein kleines Gehäuse und meist brauchbare Laufzeiten. Ihre größten Nachteile, die schlechte Performance und der kleine Bildschirm, machen allerdings längeres Arbeiten zur Mühsal.

Die Anwendungen bringen auf den üblicherweise 1024 x 600 Pixeln anzeigenden 10-Zoll-Displays so wenig Informationen unter, dass man häufig den Eindruck hat, mehr zu scrollen als zu lesen. Ein optisches Laufwerk fehlt, die Prozessoren – typischerweise Intel Atom oder AMD C/E – sind arg lahm, der Hauptspeicher klein. Die Festplatten erreichen zwar die Geschwindigkeit, aber nicht die Kapazität wie in teureren Geräten.

Für unter 170 Euro gehts mit dem Asus EeePC X101 los, einem äußerst abgespeckten Netbook mit dem lahmsten aller Netbook-Prozessoren (1,33-GHz-Atom), 1 GByte Hauptspeicher und statt einer Festplatte 8 GByte Flash. Windows ist nicht installiert (und lässt sich auch nicht vernünftig nachträglich zum Laufen bringen), sondern MeeGo – für Standardzwecke ist diese Linux-Variante recht brauchbar, allerdings ist unklar, wie sie mit Updates versorgt wird [2].

Ab etwa 230 Euro gibt es Netbooks mit Windows und 250 GByte großer Festplatte. Dem fügen teurere Netbooks längere Laufzeiten, hellere Displays, etwas größere Festplatten oder selten mal ein UMTS-Modem hinzu, aber die wesentlichen Einschränkungen bleiben bestehen. Die Modelle mit mehr als der typischen Auflösung von 1024 x 600 Punkten sind vom Markt verschwunden. Eine Übersicht hatten wir in [3].

Auch Bastler vermögen einem Netbook kaum mehr Dampf zu machen, denn der Prozessor lässt sich nicht tauschen und mehr als 2 GByte Arbeitsspeicher verkraften die Intel- und AMD-Chipsätze nicht. Immerhin kann man die Festplatte bei allen Netbooks bis auf wenige Ausnahmen – darunter gerade der billige Asus EeePC X101 mit Flash – tauschen. Den Aufpreis auf eine SSD sollte man sich allerdings sparen und direkt in ein schnelleres Notebook stecken.

Für den überwiegend stationären Einsatz eignen sich Netbooks somit kaum. Selbst wer äußerst geringe Anforderungen an seinen PC hat und ihn beispielsweise nur alle paar Tage überhaupt mal einschaltet, sollte die rund 100 Euro Aufpreis für einen 15-Zöller ausgeben: Der Ergonomiegewinn ist enorm.

Im mobilen Einsatz spielen die Netbooks hingegen ihre Stärke aus: Sie sind die kleinsten und leichtesten Geräte mit Tastatur, sie passen in jede Umhängetasche und ihr Gewicht stört bei längerem Tragen nicht. Für den gelegentlichen Einsatz beispielsweise für ein paar Urlaube oder Messebesuche im Jahr reichen sie, doch bei intensiver Nutzung kommt schnell der Wunsch nach mehr Displayfläche und leistungsfähigerer Hardware auf.

Noch mobiler sind Tablets: Sie wiegen weniger, sind dünner und haben längere Laufzeiten (zumindest als die Notebooks im Test). Doch Tablets können Notebooks nicht in allen Aspekten ersetzen, denn es fehlen eine Tastatur und ein Betriebssystem wie Windows oder Mac OS, für das alle bekannten Anwendungen existieren. Tablet und Notebook unterscheiden sich letztlich so sehr, dass keines das andere komplett ersetzen kann, sondern sie ergänzen sich.

Ergonomischer als mit den 10-Zoll-Netbooks arbeitet man schon mal mit den 12-Zoll-Varianten. Die gibt es ab etwa 330 Euro, und sie bieten die von großen Notebooks gewöhnte Tastatur sowie ein Display mit 1366 x 768 Punkten. Doch die Prozessoren sind auch hier lahm und der Hauptspeicher klein, sodass zwar nun Platz für mehrere Browser-Fenster oder ein paar gleichzeitig geöffnete Anwendungen wäre, aber so richtig Spaß macht das immer noch nicht.

Auf der Suche nach kräftigeren Subnotebooks stößt man schnell an Grenzen: Die günstigen Modelle (wie die ab Seite 124 in c't 1/2012 getesteten) wiegen an die zwei Kilogramm, die unter 1,5 Kilogramm sprengen den Preisrahmen – und die sowohl günstigen als auch leichten sind halt die Netbooks mit ihren lahmen Prozessoren.

Den vollständigen Artikel finden Sie in c't 1/2012. (jow)