Apple-Software für Profi-Fotografen

Am Vorabend der PhotoPlus Expo in New York überrascht Apple mit einer neuen Software: "Aperture" verspricht Profi-Fotografen, sie könnten mit RAW-Dateien künftig "so einfach wie mit JPEGs" arbeiten.

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Am Vorabend der PhotoPlus Expo in New York (20. bis 22. Oktober) überrascht Apple mit einer neuen Software für Profi-Fotografen: Die Postproduktionslösung Aperture verspricht Fotografen, sie könnten mit RAW-Dateien künftig "so einfach wie mit JPEGs" arbeiten. Zum RAW-Workflow à la Aperture zählen: Bildauswahl und -verwaltung, Fotoretusche, Erstellen einfacher Foto-Layouts sowie (Online-)Drucken mit Farbmanagement und Erstellen von Web-Galerien.

Damit tritt Aperture offenbar nicht in Konkurrenz zu Komplett-Bildbearbeitungspaketen wie Photoshop, sondern eher zu RAW-Konvertern wie CaptureOne, Adobe Camera Raw (Photoshop-Modul) oder Raw Shooter Essentials. Die Apple-Lösung greift dem Fotografen zunächst beim Sortieren, Durchforsten und Begutachten umfangreicher Fotobestände unter die Arme. Bei der Bildauswahl hilft, dass sich mehrere Aufnahmen Seite an Seite vergleichen lassen -- auch auf mehrere Monitore verteilte Belichtungsreihen packt die Software der Übersicht halber in platzsparende Bilderstapel.

Laut Apple-Website ist Aperture vor allem auf die Rohdatenformate der Spiegelreflexmodelle von Nikon und Canon sowie Olympus' E1 und Konica Minoltas Maxxum 7D getrimmt. Wie die anderen RAW-Konverter auch verändert die Software bei der Fotokorrektur nicht die Raw-Datei selbst, sondern lediglich die Parameter für Weißabgleich, Belichtung, Licht-Schatten-Korrektur oder auch Entrauschen und Scharfzeichnung. Diese Einstellungen werden erst bei der Umrechnung beispielsweise in ein TIFF oder JPEG dauerhaft angewandt. Änderungen können somit jederzeit verlustlos rückgängig gemacht werden, ferner lassen sich zahlreiche Varianten generieren, ohne die Datei tatsächlich kopieren zu müssen. Bei der Stapelverarbeitung helfen AppleScript und Automator.

Beim Publishing wartet Aperture mit Farbmanagement (auch für Online-Prints), anpassbaren Kontaktbögen sowie komfortablen Layout-Tools für das Erstellen von Fotobüchern auf. Die Software soll bereits im November zum Preis von 479 Euro verfügbar sein. (atr)