Telekom lenkt im Streit mit Fernsehaufsehern ein

"Wir wollen kein Medienhaus im Sinne eines Fernsehsenders sein. Wir haben nicht den Anspruch, eigene Programme zu produzieren", sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner zum geplanten IPTV-Angebot mit Übertragungen von Bundesliga-Spielen.

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  • dpa

Die Deutsche Telekom versucht den schwelenden Konflikt mit Medienaufsehern wegen ihrer geplanten Fernsehexpansion zu entschärfen. "Ganz klar, unser Angebot hat Grenzen. Wir wollen kein Medienhaus im Sinne eines Fernsehsenders sein. Wir haben nicht den Anspruch, eigene Programme zu produzieren", sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Zugleich zeigte er sich im Vorfeld einer für Donnerstag angesetzten Beratung der Landesmedienanstalten kompromissbereit. Die Telekom will von August an gemeinsam mit dem Bezahlsender Premiere die Fußball-Bundesliga mittels IPTV über die DSL-Netze übertragen. Auf die Übertragung mittels IP per TV-Kabel und Satellit, deren Rechtmäßigkeit umstritten war, verzichtete die Telekom im Rahmen einer erweiterten Vereinbarung mit der DFL.

Medienaufseher haben jedoch Bedenken gegen den Einstieg der teilstaatlichen Telekom ins Fernsehen, weil dieses laut Verfassung staatsfern sein soll. Offenbar erwägen die Medienanstalten, von der Telekom eine Selbstbeschränkung im Fernsehen zu verlangen. Raizner zeigte sich dafür aufgeschlossen: "Man könnte sich vorstellen, dass es eine Art freiwilligen Verhaltenskodex gibt, der sich strikt an der Frage der Rundfunkveranstaltung orientiert", sagte der Telekom- Vorstand. (dpa) / (jk)