Britische Polizei hebt Internet-Kinderpornoring aus

Britische und kanadische Ermittler haben einen Chatraum unterwandert, über den kinderpornographische Darstellungen gehandelt wurden.

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Die britische Polizei hat nach zehnmonatiger Ermittlungsarbeit einen Internet-Kinderpornoring zerschlagen. Nach Angaben der britischen Kinderschutzbehörde Child Exploitation and Online Protection Centre (CEOP) wurden weltweit über den Chatraum "Kids the Light of Our Lives" Fotografien und Videos von misshandelten Kindern gehandelt. Die Ermittlungen hätten zu koordinierten Aktionen geführt, die sich gegen 700 Verdächtige in 35 Ländern richten. Allein in Großbritannien seien es 200 Verdächtige.

Der Betreiber des Chatraums, ein 27-jähriger Mann aus Buxhall, war bereits am 28. September vorigen Jahres verhaftet worden. Die Ermittler hatten aus Kanada den Hinweis bekommen, in welchem Land sich der Verdächtige aufhält. Durch eine Reihe technischer Methoden, die nicht genauer erläutert werden, seien sie dem Wohnort des Verdächtigen auf die Spur gekommen. Auf dem Computer des Beschuldigten fanden die Beamten rund 76.000 Bilder und Hinweise dafür, dass er etwa 11.000 an andere Internet-Nutzer weitergegeben hat.

Die Verhaftung des Verdächtigen hat CEOP- und kanadischen Beamten die Möglichkeit verschafft, sich für zehn Tage in dem Chatraum aufzuhalten, bevor er geschlossen wurde. In dieser Zeit konnten sie laut Mitteilung weitere Verdächtige identifizieren und potenzielle Opfer ausmachen. Die Ermittlungen hätten dazu geführt, dass 31 Kinder dem Missbrauch entzogen worden seien. Im Januar dieses Jahres sei ein weiterer Verdächtiger verhaftet worden, der versucht hatte, "Kids the Light of Our Lives" wiederzubeleben. Daraufhin sei der Chatraum ein zweites Mal von Beamten infiltriert worden, um weiteres Beweismaterial zu sichern. (anw)