Zocken gegen Zensur: Spiele-Entwickler begehren auf

Das Festival Ludum Dare hat Indie-Entwickler aufgerufen, Spiele gegen die neue Internet-Gesetzgebung in den USA zu programmieren. Bereits über 40 sind dem Aufruf gefolgt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Nachdem sie SOPA als erledigt betrachten, machen die Spielentwickler nun gegen PIPA mobil.

(Bild: Ludum Dare)

Sie heißen "Congress Chainsaw Massacre", "SOPA Invaders" oder "Captain Torrent": Die Kreativen der unabhängigen Spieleentwicker-Szene nutzten den Blackout-Day am gestrigen Mittwoch zum Protest gegen die Gesetzesentwürfe "Stop Online Piracy Act" (SOPA) und "Preventing Real Online Threats to Economic Creativity and Theft of Intellectual Property Act" (PIPA).

Aufgerufen hatte das Indie-Festival Ludum Dare zum sogenannten "Stop PIPA Game Jam", dem bereits über 40 Entwickler mit Einsendungen gefolgt sind. Die kostenlosen Spiele unterstützen unterschiedliche Betriebssysteme oder sind direkt im Browser spielbar. Sie können von Ludum Dare direkt geladen werden. Bei den Titeln handelt es sich um rohe Konzepte, die laut Regeln der Veranstalter innerhalb von 72 Stunden fertiggestellt werden mussten.

Dass die Kreativen der Spielebranche gegen Gesetzesentwürfe aufbegehren, die ihre geistigen Eigentumsrechte schützen sollen, zeigt, wie sehr die geplanten Maßnahmen am Ziel vorbeischießen. Die Protestwelle konnte inzwischen zahlreiche US-Senatoren zum Umdenken bewegen. Während neben den unabhängigen Entwicklern auch viele große Publisher, darunter Nintendo, Electronic Arts und – im Unterschied zu Sony Music – auch Sony Computer Entertainment der SOPA-Initiative ihre Unterstützung entzogen haben, wird die Dachorganisation Entertainment Software Association (ESA) der US-Spieleindustrie noch immer als Unterstützer gelistet. (hag)