Neuer Verdacht: Telekom Austria zahlte Millionen für Pseudo-Konkurrenz

Der teilstaatliche Telekommunikationskonzern A1 soll einen Pseudo-Konkurrenten finanziert haben, um echten alternativen Anbietern das Wasser abzugraben.

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Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des österreichischen Nationalrates widmet sich ab heute, Donnerstag, zahlreichen Korruptionsfällen. Darunter ist auch der Sumpf um die teilstaatliche A1 (Telekom Austria). Zu Beginn müssen der Chef der Regulierungsbehörde, Georg Serentschy, und hochrangige Beamte des für Telekommunikation zuständigen Verkehrsministeriums Rede und Antwort stehen, später soll auch der ehemalige Minister Hubert Gorbach (BZÖ) vernommen werden. Am Mittwoch berichtete das Magazin News erneut aus den Ermittlungsakten des Bundesamtes für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung. Demnach soll A1 einen Pseudo-Konkurrenten finanziert haben, um echten alternativen Anbietern das Wasser abzugraben.

Dem Bericht zu Folge soll im Jahr 2000 unter dem damaligen Telekom-Chef Heinz Sundt über eine Treuhandlösung ein scheinbarer Mitbewerber gegründet worden sein. Ziel sei gewesen, von der Telekom abwandernde Kunden abzufangen, damit sie nicht echten Konkurrenten Umsatz bescherten. Hauptkunden dieses heimlichen Telekom-Ablegers seien Österreichs Notare gewesen. Die Verluste des "Konkurrenten" seien jahrelang mit Telekom-Geld ausgeglichen worden. Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass dies 20 Millionen Euro gekostet habe. Den Namen der Strohmann-Firma verrät News nicht. (jo)