RIM-Chef: Blackberry 10 soll es richten

Der neue RIM-Chef will keinen Strategiewechsel vollziehen, sondern hofft, dass die noch für dieses Jahr erwartete neue Blackberry-Betriebssystemversion die Probleme löst. Der Rest sei besseres Marketing und Organisation.

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Der neue Vorstandschef des Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) setzt ganz auf das neue Betriebssystem für Blackberry-Smartphones. Zuletzt war von einer möglichen Aufspaltung des Unternehmens ebenso die Rede wie von einer Lizenzierung des Betriebssystems an andere Hersteller. Doch nichts davon sprach der vorige Woche eingesetzte neue Chef Thorsten Heins in einem Interview mit dem Handelsblatt an.

Die größte Hoffnung setzt Heins demnach in die nächste Betriebssystem-Version für die Blackberrys, das im Oktober vorgestellte Blackberry 10 (ehemals BBX). Es soll "im späteren Jahresverlauf" erscheinen und auch das Problem lösen, dass es für Blackberry nur eine überschaubare Anzahl von Apps gibt. Auf Blackberry 10 sollen auch Android-Anwendungen laufen – wenn auch nach bisherigem Kenntnisstand mit einigen Einschränkungen.

Im Februar soll die Android-Emulation schon mal für das Blackberry-Tablet Playbook verfügbar sein, später dann auch für die Smartphones. Blackberry-Geräte werden vermutlich keinen direkten Zugriff auf den Android Market haben. Stattdessen dürften einige Android-Apps über einen von RIM betriebenen Marktplatz erhältlich sein. Heins spricht von "einigen Tausend" Anwendungen. Zu neuen Smartphones mit Blackberry 10 sagte der frischgebackene CEO nichts.

Interne Probleme aufgrund eines zu starken Wachstums will er durch ein "diszipliniertes Prozess-Management" lösen. Wie schon zu seinem Antritt beurteilt er die wirtschaftliche Lage als nicht so dramatisch, lediglich in den USA sehe er einen dramatischen Verlust von Marktanteilen. Als einen Grund führt er die "globale Strategie" an, kein Smartphone mit LTE anzubieten.

Er wolle "stärker in den Markt für Konsumenten gehen", sagte im weiteren Verlauf des Interviews aber, RIM werde "nicht in das Massensegment gehen". Er sehe es als Fehler an, "um jeden Preis Marktanteile hochtreiben zu wollen." Am Image, "für Business, nicht so sehr für Spaß und Coolness" zu stehen, wolle er nichts ändern. (jow)