Geschrumpfter Umsatz und Gewinnplus bei IBM

21,9 Milliarden US-Dollar setzte der IT-Konzern im vergangenen Quartal um. Gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2005 sind das 2 Prozent weniger, allerdings unter Berücksichtigung der mittlerweile verkauften PC-Sparte.

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Der US-amerikanische IT-Dienstleister IBM hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 21,9 Milliarden US-Dollar (17,4 Milliarden Euro) umgesetzt. Gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres bedeutet das einen Rückgang von 2 Prozent, allerdings unter Berücksichtigung der mittlerweile zu Lenovo gehörenden PC-Sparte. Diese abgerechnet stieg der Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal 2005 um 1 Prozent, teilt IBM mit.
Der Nettogewinn wuchs um 10,5 Prozent auf 2,02 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro). In der Mitteilung ist keine Rede davon, Analysten nehmen aber an, der Gewinnzuwachs sei großenteils auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA und Europa nach Indien zurückzuführen. In den vergangenen 14 Monaten hat IBM 14.500 Mitarbeiter entlassen, hauptsächlich in Europa. Indien ist hingegen inzwischen der zweitgrößte IBM-Standort.
IBM-Chef Samuel J. Palmisano hebt in seiner Stellungnahme das Softwaregeschäft hervor, das allein im vergangenen Vierteljahr 4,2 Milliarden US-Dollar umsetzte und damit 4,5 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Auch verwies er auf das Geschäft mit dem System-Z-Mainframe, dessen Umsatz um 7 Prozent wuchs. IBM habe in den vergangenen Jahren einige strategische Maßnahmen getroffen, um das Unternehmen neu zu positionieren. Die Konzentration auf "höherwertige Segmente" zahle sich weiter für die Investoren aus. Diesen habe IBM in der ersten Jahreshälfte insgesamt 5,8 Milliarden US-Dollar zurückgegeben.
Die Geschäftsbereiche Global Services und Global Financing wiesen wiesen mit 11,89 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 580 Millionen US-Dollar um 1 und knapp 7 Prozent rückläufige Umsätze auf. Die Sparte Hardware schrumpfte um 7 Prozent auf 5,148 Milliarden US-Dollar, die zum 1. Mai 2005 verkaufte PC-Sparte ausgenommen stieg der Umsatz in diesem Bereich um 3 Prozent.
Analysten zeigten sich laut Medienberichten davon überzeugt, dass sich IBM auf dem richtigen Weg befinde, die Gewinnspanne zu erhöhen. Das Unternehmen selbst weist eine Steigerung der Bruttogewinnspanne von 39,4 auf 41,2 Prozent aus. An der New Yorker Börse schloss die IBM-Aktie gestern mit 74,26 US-Dollar 56 Cent im Plus. Nachbörslich zog sie auf 76 US-Dollar an.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 25.913 Mio. 2.709 Mio.
1/04 22.250 Mio. 1.363 Mio.
2/04 23.200 Mio. 2.000 Mio.
3/04 23.429 Mio. 1.800 Mio.
4/04 27.671 Mio. 3.040 Mio.
(2.842 Mio. *)
1/05 22.908 Mio. 1.402 Mio.
2/05 22.270 Mio. 1.829 Mio.
3/05 21.500 Mio. 1.500 Mio.
4/05 24.427 Mio. 3.187 Mio.
1/06 20.700 Mio. 1.710 Mio.
2/06 21.890 Mio. 2.022 Mio.
* Unter Berücksichtigung der Verbuchung von Aktienoptionen für Mitarbeiter als Ausgaben