Nach Motorola-Klage: Apple dreht E-Mail-Push in Deutschland ab

Apple hat nach einer Patentklage von Motorola Mobility den Push-Service für die E-Mail-Dienste von MobileMe und iCloud in Deutschland für iOS-Geräte deaktiviert.

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Apple hat nach einer Patentklage von Motorola Mobility den Push-Service für die E-Mail-Dienste von MobileMe und iCloud in Deutschland für iPhone, iPad und iPod touch deaktiviert. Die Apple-Kunden können zwar weiterhin ihre E-Mails empfangen, werden dabei aber über die Services nicht mehr automatisch über neu eintreffende Nachrichten informiert, heißt es in einem Supportdokument. "Der Push-E-Mail-Service ist für Benutzer von iCloud und MobileMe Mail innerhalb der Grenzen Deutschlands derzeit nicht verfügbar", schreibt Apple.

Allerdings kann das gerichtlich verfügte Verbot, bei dem Motorola auf sein europäisches Patent 0847654 (B1) pocht, von den Anwendern umgangen werden, wenn sie die Dienste so konfigurieren, dass das Gerät von sich aus regelmäßig das E-Mail-Konto nach neuen Nachrichten abfragt ("Pull"). Apple hat dazu eine genaue Anleitung für iCloud Mail und MobileMe Mail veröffentlicht. Die Umstellung dauert nur wenige Minuten.

Motorolas Patent beschreibt ein System, mit dem verschiedene über ein Funknetz verbundene Geräte – im konkreten Fall Pager – auf einen Stand gehalten werden können. Motorola argumentiert, Apple verstoße mit seinem E-Mail-Push-Service zwischen iCloud/MobileMe und den angeschlossenen Geräten gegen dieses Patent.

"Wir halten das Patent von Motorola für ungültig und werden gegen das von Motorola Mobilty veranlasste Urteil Berufung einlegen", sagte ein Apple-Sprecher am Freitag. Der Computerkonzern betonte, der Push-E-Mail-Service auf Desktop-Computern, Laptops und im Web sei von der Abschaltung nicht betroffen. Auch Dienste anderer Anbieter wie beispielsweise Microsoft Exchange ActiveSync seien weiter verfügbar. (mit Material von dpa) / (bsc)