Aktionärstreffen: Tim Cook zu Facebook, Dividenden und Apples Zukunft

Apple hat am Donnerstag in Cupertino sein jährliches Aktionärstreffen abgehalten. Firmenchef Cook fand dabei klare Worte.

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Apple hat am Donnerstag in Cupertino sein jährliches Aktionärsteffen abgehalten. Wie der US-Börsensender CNBC in einem Liveblog festhielt, gab es nach Abhandlung der üblichen Tagesordnungspunkte auch eine kurze Ansprache von Firmenchef Tim Cook sowie eine Fragerunde mit Aktionären, an der neben Cook auch Finanzchef Peter Oppenheimer und Marketingleiter Phil Schiller teilnahmen.

Unter anderem wurde auf dem Aktionärstreffen umgesetzt, dass die Mitglieder in Apples Board of Directors künftig per Mehrheitsentscheid gewählt werden müssen – dieser Beschluss wurde bereits im vergangenen Jahr gefasst. Alle Direktoren, also Firmenchef TIm Cook sowie William Campbell (Ex-Chef Intuit), Milliard Drexler (CEO J. Crew), Al Gore (ehemaliger US-Vizepräsident), Andrea Jung (Chefin Avon) und Ronald Sugar (Ex-Chef Northrop Grumman), wurden mit mehr als 80 Prozent der Aktionärsstimmen im Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden der neue Präsident des Board of Directors, Arthur Levinson (Ex-Chef Genentech), und das Neumitglied Robert Iger (Chef von Disney).

Cook enttäuschte die Aktionäre, die sich von dem Treffen die Bekanntgabe einer Dividende erhofft hatten – und blieb bei seiner üblichen Linie, dass Apple gut abwäge, was man mit seinem Barmittelbestand an knapp 100 Milliarden Dollar tun wolle. "Meine Botschaft ist, dass sowohl das Board als auch das Management sehr intensiv darüber nachdenken. Wir werden das tun, was wir im Interesse der Aktionäre für das Beste halten." Einen Aktiensplit lehnte Cook ab: "Der erreicht in den meisten Fällen nichts."

Zum Thema Inhalte bei iTunes sagte Cook, Apple gehe es dort immer noch nicht darum, große Gewinne einzufahren, sondern darum, den Nutzern etwas zu bieten. Man habe mittlerweile "fast alles" im Musikbereich und rund 40.000 Filme und 70.000 TV-Serienfolgen verfügbar. Damit komme man in die schwarzen Zahlen, mehr sei nicht gewünscht. Sein Geld verdiene Apple mit Hardware. Auf die Frage, ob Apple sich um Verträge mit US-Kabelgesellschaften bemühe, die sich dann etwa für TV-Dienste nutzen ließen, sagte Cook, dieser Bereich sei "sehr komplex".

Auf die Nachfrage eines Aktionärs, ob Facebook "Freund oder Feind" sei – sowohl in iOS als auch in Mountain Lion fehlt nach wie vor eine nennenswerte Integration – sagte Cook etwas nebulös, Apple habe sehr viele Nutzer, die das soziale Netzwerk verwendeten. "Ich habe immer gedacht, dass die zwei Firmen mehr zusammen tun könnten." Zu Gerüchten über einen Apple-Fernseher äußerte sich der Firmenchef nicht, sagte aber, Apple arbeite sehr hart daran, der Kundschaft "ein tolles Jahr" zu bereiten. "Einige erstaunliche Produkte sind geplant."

Das Aktionärstreffen wurde von kleineren Protestmaßnahmen der Gruppe "SumOfUs" begleitet, die sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei Apples chinesischen Auftragsherstellern einsetzt. "iWant an ethical iPhone" ("Ich will ein moralisch einwandfreies iPhone") hieß es unter anderem auf Schildern. (bsc)