Cebit

Bitkom und Aigner wollen Vertrauen in Datensicherheit stärken

Der Branchenverband Bitkom und das Verbraucherschutzministerium haben zur CeBIT Aktionen für mehr Aufklärung und besseren Datenschutz gestartet.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Branchenverband Bitkom und das Verbraucherschutzministerium wollen das Vertrauen der Bürger in die Vorzüge der digitalen Welt durch Aufklärung und besseren Datenschutz stärken. Während der Bitkom einen Online-Kurs zum Datenschutz gestartet hat, eröffnete Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner ein Angebot für Jugendliche unter dem Namen Watch Your Web, das vor allem über Sicherheit in sozialen Netzwerken aufklären soll.

Bitkom-Chef Dieter Kempf zeigte sich am Montag sehr zufrieden mit den aktuellen Zahlen zur Internetnutzung. Nach einer neuen Bitkom-Umfrage (PDF-Datei) sind drei Viertel aller Deutschen online. 81 Prozent dieser Onliner wollen Inhalte mit anderen teilen, machen sich aber Sorgen um die Sicherheit der Daten. "Wer Daten im Web ablegt, will sie auch mit anderen teilen. Dies ist eine Herausforderung für den Datenschutz", erklärte Kempf. Mit nachvollziehbarer Datensicherheit und Datenschutz sowie einer verständlichen, fairen AGB könnten Unternehmen dem Bedürfnis der Internetnutzer Rechnung tragen.

Für Verbraucherministerin Ilse Aigner steht der Datenschutz in sozialen Netzwerken an erster Stelle, wenn es darum geht, das Vertrauen der Internetnutzer zu erhalten. Besonders jugendliche Nutzer müssten mit Angeboten wie dem Informationsportal "Watch your Web" darüber aufgeklärt werden, wie sie ihre Privatsphäre etwa bei StudiVZ oder Facebook schützen können. Große Hoffnungen setzt die Ministerin auf das künftige europäische Datenschutzrecht, mit dem einheitliche Standards kommen sollen. Es ginge nicht darum, das herausragende deutsche Datenschutzniveau zu nivellieren, betonte die Ministerin. Gerade beim Cloud Computing habe Deutschland heute Standortvorteile durch den besonders guten Datenschutz. Wenn Daten auf EU-Servern lägen, sei das künftig ein merklicher Wettbewerbsvorteil.

Zum Thema ACTA sagte Aigner, sie bedauere die aktuelle Situation und erklärte, dass eine offene Diskussion früher hätte stattfinden sollen. "Ich habe mir ACTA noch mal intensiv angeschaut. Damit werden keine neuen Rechte in Deutschland eingeführt", erklärte die Ministerin. Zur Frage, warum eine deutsche Vertrauenskampagne mit dem englischen Titel "Managing Trust" gestartet wurde, erklärte Bitkom-Chef Dieter Kempf, der ursprünglich ins Auge gefasste Slogan "Vertrauen gestalten" habe nicht gefallen, weil das Verb "gestalten" nicht prägnant genug den Aspekt zum Ausdruck bringe, dass Vertrauen in verschiedenen Kontexten aktiv produziert werden müsse. (anw)