Studie: flexibles und mobiles Arbeiten liegt im Trend

Die Arbeitsumgebung wird flexibler und mobiler. Die Mehrheit der Unternehmen plant deshalb, in den Ausbau entsprechender Strukturen zu investieren.

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Von
  • Marzena Sicking

Wer hätte das gedacht: Deutsche Unternehmen sind Vorreiter, wenn es um mobiles Arbeiten geht. In 48 Prozent der hiesigen Firmen wird das Thema bereits gelebt – weltweit liegt dieser Wert nur bei 37 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "Global Workshifting Index" von Citrix Systems. Für die Studie wurden insgesamt 1.100 IT-Verantwortliche in elf Ländern zu ihrer Einstellung hinsichtlich der neuen Arbeitsmodelle befragt. Demnach ist mobiles Arbeiten derzeit bei knapp die Hälfte und demnächst bei fast allen hiesigen Firmen Alltag: 92 Prozent der Befragten planen bis Ende 2013 die neuen Arbeitsmethoden durch die Einführung von Richtlinien weiter zu fördern bzw. diese umzusetzen. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Spitzenfeld.

Mobile Arbeitsmodelle ermöglichen mit den entsprechenden Technologien dem Arbeitnehmer mehr Freiheiten bei der Wahl der Arbeitsortes und der Arbeitszeit. Das sind Dinge, die sich fast jeder Arbeitnehmer wünscht. Den Unternehmen geht es allerdings weniger darum die Wünsche der Mitarbeiter zu erfüllen. Attraktiver erscheint den Vorgesetzten der Gedanke, dass die Arbeitnehmer z.B. auch auf Dienstreisen vollen Zugriff auf die Daten haben und damit auch die Chance, von jedem Ort aus zu arbeiten. Auch die Kostenersparnis innerhalb der IT und ein geringer Wartungsaufwand seitens der Unternehmen werden genannt. Außerdem verspricht man sich dadurch eine deutlich höhere Produktivität der häufig reisenden Mitarbeiter.

Für 73 Prozent der deutschen Arbeitgeber ist die verbesserte Mobilität ihrer Mitarbeiter eins der Hauptargumente. 61 Prozent der Verantwortlichen haben an, dass sie den Angestellten auf diese Weise auch das Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen möchten. Die IT-Verantwortlichen sehen aber auch noch einen anderen großen Vorteil: Ihrer Ansicht nach, leistet das mobile Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Geschäftskontinuität: Durch die Desktop-Virtualisierung könne der Geschäftsbetrieb auch bei Störungen und unvorhergesehenen Zwischenfällen einfacher aufrechterhalten werden.

45 Prozent der Befragten gaben an, mobiles Arbeiten helfe dabei die Personalkosten zu senken. Hintergedanke dabei ist vermutlich, die Jobs an "feste Freie" auszulagern, die keinen festen Arbeitsplatz benötigen. Doch auch Festangestellte, die hauptsächlich vom Homeoffice aus arbeiten, helfen sparen: Die Unternehmen brauchen weniger Arbeitsplätze, damit weniger Büroräume und sparen bei Miete, Einrichtung und Strom. 26 Prozent nennen den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit als Grund dafür, warum sie das mobile Arbeiten in ihrer Firma fördern wollen. 45 Prozent der Unternehmen sehen in flexiblen Arbeitsangeboten außerdem einen Wettbewerbsvorteil beim Werben um hochqualifizierte Arbeitskräfte.

Die wichtigste Technologie bei der Umsetzung ist die Desktop-Virtualisierung. 89 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer zieht ihre Einführung bis Ende 2013 in Betracht oder setzt sie bereits um. (masi)