Updates für Oracles RHEL-Klon nun frei erhältlich

Oracle stellt über seine öffentlichen Paket-Depots nun auch Aktualisierungen für seinen Red-Hat-Enterprise-Linux-Nachbau Oracle Linux kostenlos bereit.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Oracle stellt über seine öffentlichen Paket-Depots nun auch Aktualisierungen für seinen Red-Hat-Enterprise-Linux-Nachbau Oracle Linux kostenlos bereit. Bislang gar es zwischen Minor-Releases wie 6.1 und 6.2 veröffentlichte Fehlerkorrekturen und Sicherheitspatches nur für Oracle-Kunden mit Support-Vertrag. Lediglich die ISO-Images solcher Betriebssystem-Versionen, die dort enthaltenen RPM-Pakete und deren Quellen waren bislang kostenlos erhältlich; wie bislang muss man sich zum Herunterzuladen der ISO-Images registrieren.

Oracle kündigte das neue Vorgehen im Rahmen der Mitteilung an, die Oracle Database 11g für Oracle Linux und RHEL 6 zu zertifizieren. Kunden mit Support-Vertrag haben neben Unterstützung durch Oracle noch einige andere Vorteile, wie Oracle-Mitarbeiter Lenz Grimmer in einem Blog-Eintrag erläutert; darunter Zugriff auf die Software-Kanäle des Unbreakable Linux Network (ULN) oder Basis-Funktionen zum Provisioning, Betreuen und Überwachen von Oracle Linux-Systemen mit mit dem Enterprise Manager 12c for Linux oder dem Enterprise Manager OpsCenter. Wie man die öffentlichen Paket-Depots einbindet, erläutert Oracle-Mitarbeiter Wim Coekaerts in einem Blog-Eintrag.

Letztlich bietet Oracle somit nun mit Oracle Linux in ungefähr all das kostenlos, was Community-Projekte wie CentOS und Scientic Linux seit vielen Jahren verteilen: Nachbauten von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und der dafür veröffentlichten Paket-Updates. Oracle versucht sein Linux allerdings mit Erweiterungen wie dem ebenfalls kostenlos verteilten "Unbreakable Enterprise Kernel" aufzuwerten, mit dem Oracle seit Kurzem auch den Einsatz des Dateisystems Btrfs offiziell unterstützt; zudem ist Oracle beim Bereitstellen von Nachbauten neuer RHEL-Minor-Releases in letzter Zeit meist etwas flotter als CentOS oder Scientific Linux. Red Hat gewährt Zugang zu RHEL und dafür veröffentlichten Updates im Rahmen eines Service-Angebots, das das Unternehmen in einem Abo-Modell anbietet; die günstigste Variante (Desktop, "Self-support Subscription") kostet 50 US-Dollar pro Jahr. (thl)