Hannover Messe startet mit 5000 Ausstellern

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der chinesische Regierungschef Wen Jiabao haben am Sonntagabend die weltgrößte Industrieschau eröffnet.

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Knapp 5000 Aussteller aus 69 Ländern zeigen von heute an bis Freitag ihre Neuheiten auf der Hannover Messe. China ist in diesem Jahr offizielles Partnerland der weltgrößten Industrieschau, bei der die Umwelttechnik im Mittelpunkt steht. Auf der erstmals veranstalteten IndustrialGreenTec, einer von acht Leitmessen, werden aktuelle Trends für eine nachhaltige Produktion vorgestellt. Auf der Leitmesse Digital Factory zeigt sich erstmals seit 2008 der Softwarehersteller SAP wieder an einem eigenen Stand.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Industrie auf einem guten Weg und hat "wenig Sorge", dass sich deutsche Güter schlechter verkaufen könnten. Zur Eröffnung der Messe sagte Merkel am Sonntagabend, dies zeigten sowohl die Exporte als auch die Binnenkonjunktur in Deutschland. Allerdings dürften die Unternehmen in ihrer Innovationskraft nicht nachlassen: Das Partnerland der Messe, China, mache deutlich, dass auch woanders gedacht, geforscht, gehandelt wird.

Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao betonte, die Messe habe eine große Bedeutung für den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen: "Sie ist ein Barometer für die Entwicklung der globalen Industrie." Die Industrialisierung in seinem Land sei noch lange nicht am Ende, und sie biete enorme Chancen auch für ausländische Unternehmen. Wen versprach, an der Öffnung der chinesischen Gesellschaft festzuhalten, den Marktzugang zu erleichtern und geistiges Eigentum stärker zu schützen.

Vor dem Kongresszentrum protestierten Menschenrechtsgruppen und Regierungskritiker gegen die Politik der chinesischen Führung. Rund hundert Teilnehmer, unter anderem von der Gesellschaft für bedrohte Völker und Amnesty International, versammelten sich mit Transparenten. Sie forderten die deutsche Wirtschaft auf, die Menschenrechte in China gezielt zu fördern. Trotz jahrelangen Handels habe es keinen demokratischen Wandel in China gegeben. In den Reden von Wen und Merkel blieb das Thema Menschenrechte ausgespart. (mit Material von dpa) / (anw)