Intel steigt in den Markt der Solid-State-Disks ein

Nachdem Intel in Kooperation mit Micron auch NAND-Flash-Speicherchips produziert, sucht der Chip-Riese nun neue Absatzfelder.

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Bescheidener Einstieg, große Pläne: Mit einem 1-GByte-USB-Flash-Laufwerk steigt Intel in den Markt der Solid-State-Disks (SSDs) ein. Randy L. Wilhelm, Chef der Intel-NAND-Flash-Sparte, stellte mit der "Value-SSD" Z-U130 ein erstes Produkt vor. Die kleine Platine soll zunächst in Intels Konter des 100-Dollar-Laptop/OLPC zum Einsatz kommen, dem Classmate PC (alias Eduwise): Dieses kompakte Notebook für Schulen in Entwicklungsländern soll dank Linux oder Windows XP Embedded auf eine Festplatte verzichten können.

Die USB-Flash-Disk (oder UFD: USB Flash Device) besteht lediglich aus drei Chips und ein paar Zusatzbauteilen: Zwei NAND-Flash-Bausteinen und einem USB-2.0-ONFI-NAND-Controller des taiwanischen Herstellers Skymedi, bei dem sich Intel Capital vor einiger Zeit eingekauft hat. Ein weiterer großer Skymedi-Anteilseigner ist Kingston.

Laut Intel ist die Value SSD billiger, robuster, sparsamer, leichter und schneller als eine kleine Festplatte. Die Mean Time Between Failures (MTBF) soll beim Z-U130 5 Millionen Stunden betragen, die Datentransferrate beim Lesen 28 MByte/s und beim Schreiben 20 MByte/s; bis zu 100 I/O-Operationen (gemessen mit jeweils zwei Lese- und einem Schreibzugriff auf 4-KByte-Blöcke) sollen pro Sekunde möglich sein. Das 10 Gramm leichte Steckkärtchen passt direkt auf einen 2×5-Pin-USB-Anschluss von Mainboards.

Intel baut zunächst USB Flash Disks mit 1 bis 4 GByte Kapazität, will aber schon bald ähnliche Laufwerke mit Multi-Level-Cell- (MLC-)NAND-Flash-Chips wesentlich höherer Kapazität bestücken, die das Joint Venture Intel-Micron Flash Technologies in 50-nm-Technik auf 300-mm-Wafern produzieren soll. Passend dazu hat Skymedi Pläne für NAND-Flash-SSD-Controller mit SATA-Interfaces und eingebauter AES-Verschlüsselung sowie Datenkompression.

Weitere Absatzmärkte für die eigenen NAND-Flashes öffnet Intel mit den kommenden Chipsatz-Generationen Bearlake für Desktop-PC-Mainboards und Crestline (für die Notebook-Plattform Santa Rosa), bei denen Flash-Cache (alias Robson) für die ReadyBoost-Technik von Windows Vista vorgesehen ist. Hier soll aber ein PCI-Express-NAND-Flash-Adapterchip namens "Diamond Lake" mit spezieller Firmware für die Anbindung sorgen. (ciw)