Milliardenübernahme: SAP will Cloud-Anbieter Ariba

SAP hält für seine Aktionäre auf der Hauptversammlung eine Überraschung bereit: einen Milliardenkauf. Doch in einer ersten Reaktion zeigen sich die Anteilseigner wenig begeistert.

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SAP will das US-Softwareunternehmen Ariba kaufen. Je Aktie sollen 45 US-Dollar fließen, insgesamt ergibt das ein Unternehmenswert von rund 4,3 Milliarden Dollar (3,3 Mrd. Euro). Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs der Ariba-Aktie vom Montag dieser Woche.

Ariba bietet Unternehmen Software zur Verwaltung ihres Beschaffungswesens (Supply Chain Management, SCM) an. Dabei vertraut es auf Software-as-a-Service-Modelle (SaaS) in der Cloud. Das Unternehmen, das 2600 Mitarbeiter beschäftigt, ist laut SAP führend bei cloud-basierten Kollaborationsanwendungen für Geschäftskunden und am Umsatz gemessen weltweit der zweitgrößte Cloud-Anbieter. Im Geschäftsjahr 2011 setzte Ariba 444 Millionen US-Dollar um.

"Das zusätzliche Angebot von Ariba schafft das Geschäftsnetzwerk der Zukunft", erklärten die beiden SAP-Chefs Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe am späten Dienstag. An diesem Mittwoch ist die Hauptversammlung von SAP in Mannheim. Alle cloud-bezogenen Beschaffungsangebote der SAP sollen unter Ariba vereint werden. Das Ariba-Management von Ariba soll das Unternehmen weiter führen.

Der Ariba-Verwaltungsrat hat der Übernahme bereits zugestimmt. Nun müssen noch die Aktionäre der US-Firma und die Kartellbehörden ja sagen. SAP will den Kauf aus liquiden Mitteln und über ein Darlehen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro finanzieren. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet. Die Übernahme soll sich ab dem kommenden Jahr positiv auf den SAP-Gewinn je Aktie auswirken.

Die SAP-Aktionäre zeigten sich wenig begeistert: Zuletzt kosteten die Papiere der Walldorfer im außerbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 46,48 Euro. Den Xetra-Handel hatten die Titel noch mit 47,81 Euro verlassen. Ariba-Titel waren zunächst vom Handel ausgesetzt, legten dann aber um 20 Prozent auf 44,96 Dollar zu. (mit Material der dpa) / (anw)