Generalbundesanwalt schlägt Fußfesseln für Hooligans vor

Harald Range meint, polizeiliche Platzverweise für Randalierer würden in den Fußballstadien bisher nur unzureichend kontrolliert. Helfen könnten elektronische Fußfesseln.

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Um die Randale rund um die Fußballfelder der Bundesliga in den Griff zu kriegen, hat Generalbundesanwalt Harald Range vorgeschlagen, notorischen Hooligans elektronische Fußfesseln zu verpassen. Für den Einsatz der Ortungshilfen sei eine Erweiterung des Polizeirechts nötig, sagte Range laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Bisher könne die Polizei lediglich Platzverweise aussprechen. Doch werde oft nicht kontrolliert, ob sie eingehalten werden.

Insgesamt seien schnelle Verfahren nötig, um Abschreckungserfolge zu erzielen, meint Range. Das setze voraus, "dass die Vereine mehr Wert auf die Sicherung von Beweisen legen, etwa durch eine bessere Videoüberwachung. Die Randalierer müssen schnell und klar identifiziert werden. Da kann man noch eine Menge machen".

Elektronische Fußfesseln ermöglichen es per GPS, den Aufenthaltsort ihres Trägers zu ermitteln. Im Januar wurde in Deutschland die Gemeinsame elektronische Überwachungsstelle der Länder (GÜL) eröffnet, die bundesweit Personen überwacht, die Fußfesseln tragen müssen. Außer der Meldung, ob ein Fußfesselträger einen Hausarrest befolgt oder sich in einem Zeitkorridor zur Arbeitstelle bewegt und dort arbeitet, gestattet das System das so genannte Geofencing: Dabei werden Gebiete definiert, die der Träger nicht betreten darf. Dazu könnten auch Fußballstadien gehören. (anw)