Computex

Android von Windows aus fernsteuern

j5create zeigt eine Lösung, ein Android-Handy gleichzeitig zu laden und vom PC aus fernzusteuern. Auch gibt es dort eine besonders schlanke USB-3-Docking-Station mit Grafikchip zu sehen.

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Android Mirror: Damit man nicht ständig zum Smartphone greifen muss.

Sitzt man am PC, muss man zwar für Facebook oder Mail nicht zum Smartphone greifen, aber einiges wie WhatsApp oder SMS klappt dann doch nur am Handy. Will man es gleichzeitig laden, hat j5create eine Lösung parat: Das JUC600, ein USB-Kabel inklusive spezieller Windows-Software, die ein Fernsteuern des Smartphones – derzeit nur Android-Telefone – erlaubt. Die nur für Windows erhältliche Software spiegelt den Android-Desktop und überträgt Maus- und Tastatureingaben ans Telefon, sodass man es komplett vom PC aus bedienen kann. Für Spiele ist die Anbindung allerdings nicht schnell genug, und auch einige Gesten wie Zoomen klappen nicht.

Laut Hersteller funktioniert die Anbindung mit jedem Android-Telefon ab Version 2.3, wobei die meisten einen speziellen Windows-Treiber benötigen; vor allem für HTC- und Samsung-Geräte stünden Treiber bereit. Ein Rooten des Geräts ist nicht notwendig. Das Rooten oder auch das Einschalten des USB-Debug-Modus könne die Anbindung einiger Modelle allerdings beschleunigen, der Hersteller nennt das "Turbo-Mode". Mit dem ausgestellten Samsung Galaxy S2 klappte alles, ebenso mit dem HTC One V eines Messebesuchers. Ein mitgebrachtes Samsung Galaxy Note spiegelte zwar den Displayinhalt zum PC, nahm aber keine Tastatur- oder Mauseingaben an – laut Hersteller wird das Note prinzipiell unterstützt, aber einige Länderversionen bräuchten spezielle Treiber. Das Kabel enthält auf PC-Seite einen Speicher-Chip, auf dem die benötigten Treiber und Programme liegen, dort würden dann die landesspezifischen Treiber mitgeliefert werden.

j5create hatte die Android-Kopplung schon im Januar vorgestellt. Lieferbar ist sie immer noch nicht, im Juli soll es aber endlich so weit sein. Der Endkundenpreis soll bei 40 US-Dollar liegen.

Dank USB 3.0 sind Docking-Stationen mit Grafikchip praktikabel schnell.

Ein neues Produkt hat der Hersteller auch gezeigt, eine Docking-Station mit USB 3.0 und Grafikchip in einem ungewöhnlichen Format: Ein dünnes Rohr aus Aluminium, zwei bis drei Zentimeter dick und 40 Zentimeter lang. So kann sie unter dem Notebook liegen und es leicht schräg stellen. Sie hat zwei USB-3.0-Buchsen, einmal USB 2.0, LAN, Audio und vom DisplayLink-Chip kommend einmal VGA und einmal HDMI. Einen Test ähnlicher Docking-Stationen haben wir in c't 12/12 gebracht.

Darüber hinaus hat die Docking-Station von j5create einen Anschluss für das hauseigene Wormhole: Das ist eine Technik, um zwei Rechner so zu verbinden, dass man mit Maus und Tastatur des einen auch den anderen steuern kann. Maus- und Tastatureingaben des Steuerrechners werden an den Slave übertragen, zudem erlaubt die Software Drag & Drop von Texten und Dateien in beide Richtungen. Da der Display-Inhalt des gesteuerten Rechners allerdings nicht übertragen wird, müssen beide Rechner nebeneinander stehen. Die Docking-Station soll etwa 150 US-Dollar kosten und demnächst lieferbar sein.

Für Deutschland nennt j5Create als Bezugsquelle Conrad, dort sind beispielsweise ältere Versionen der Docking-Station erhältlich. (jow)