Sparsamer x86-Server

Mein Home-Server soll rund um die Uhr laufen. Deshalb suche ich ein besonders sparsames System. Eine fertige NAS-Box kommt nicht infrage, weil ich mit verschiedenen Betriebssystemen experimentieren will, etwa Linux, FreeNAS oder Windows Home Server 2011. Taugt dafür ein Mini-PC wie die Zotac Zbox ID81 oder ein Netbook?

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Mein Home-Server soll rund um die Uhr laufen. Deshalb suche ich ein besonders sparsames System. Eine fertige NAS-Box kommt nicht infrage, weil ich mit verschiedenen Betriebssystemen experimentieren will, etwa Linux, FreeNAS oder Windows Home Server 2011. Taugt dafür ein Mini-PC wie die Zotac Zbox ID81 oder ein Netbook?

Eher nicht, falls Sie mehr Speicherplatz wünschen, als die einzige 2,5-Zoll-Festplatte solcher Rechner fasst. Intern lassen sie sich nicht mit größeren Laufwerken aufrüsten und USB hat Tücken: Einerseits begrenzt USB 2.0 die Datentransferrate auf rund 36 MByte/s, andererseits schluckt manche externe 3,5-Zoll-Festplatte mehr als 12 Watt. Sinnvoll wäre also nur der Einsatz von externen 2,5-Zoll-Laufwerken mit USB 3.0. Doch herumliegende Kabel und die vermutlich nicht für Dauerbetrieb ausgelegten Lüfter in Mini-PCs und Netbooks lassen keine hohe Zuverlässigkeit erwarten. Geräte mit Fast Ethernet kommen ohnehin nicht infrage, weil damit höchstens etwa 10 MByte/s möglich sind – Gigabit Ethernet bringt mehr als das Zehnfache.

Ein „richtiger“ Home Server kann mehr als ein aufgebrezelter Mini-PC.

Wie in c’t 23/11 gezeigt, kann man einen leisen Server auf Basis eines besonders effizienten Micro-ATX-Mainboards mit Celeron G530 und zwei 3,5-Zoll-Platten basteln, der im Leerlauf mit 27 Watt auskommt. Mit 2,5-Zoll-Platten sind Werte um 20 Watt erreichbar. Der erwähnte Celeron liefert dabei mindestens die doppelte Rechenleistung eines Atom N2800 oder AMD E-450, die beide allerdings für File-Server ausreichen: Beim Zugriff auf große, unverschlüsselte Dateien kann man Gigabit Ethernet annähernd ausreizen (rund 100 MByte/s). Beim Schreiben mit einfacher AES-Verschlüsselung sind bloß etwa 35 MByte/s drin, beim Lesen dann mehr als 80 MByte/s. Der Celeron G530 schafft unter Windows Server über 50 MByte/s auch beim Schreiben verschlüsselter Daten auf ein Software-RAID-5.

Weil ein typischer Home-Server die meiste Zeit mit Nichtstun verbringt, ist die Leistungsaufnahme im Leerlauf für die Stromkosten entscheidend. Die sparsamsten Note- oder Netbooks kommen dann mit weniger als 6 Watt aus, bei bezahlbaren Mini-Rechnern wie der Zbox ID81 sind es eher 15 Watt. Zusammen mit einer externen 3,5-Zoll-Platte werden leicht 25 Watt erreicht, also ähnliche Werte wie beim erwähnten Eigenbau-Server oder auch dem in c’t 3/12 vorgestellten Acer AC100. Den gibt es für unter 500 Euro – allerdings ohne Betriebssystem, mit bloß einer Platte und 2 GByte RAM, was wegen der Onboard-GPU nicht für Windows Home Server 2011 reicht. Bei Rund-um-die-Uhr-Betrieb an allen 8760 Stunden eines Jahres und einem Strompreis von 23 ct/kWh kostet jedes Watt rund 2 Euro jährlich – bei 25 Watt fallen also zirka 50 Euro an. (ciw)